Immenreuth
29.10.2024 - 15:26 Uhr

Bischof Rudolf Voderholzer zeigt sich bei Erstbesuch in Immenreuth von spontaner Seite

Bischofsbesuche sind normalerweise fast minutiös durchgeplant: In Immenreuth beweist Rudolf Voderholzer aber, dass er auch spontan sein kann.

Großer Bahnhof für den Oberhirten aus Regensburg: Bischof Rudolf Voderholzer stattete der Pfarrei Herz Jesu in Immenreuth am Sonntag seinen ersten Pastoralbesuch ab. "Damit gehe ich den Weg ins Bistum weiter", sagte der Bischof zu Beginn der Pontifikalmesse, die er mit Pfarrer Markus Bruckner und Pfarrvikar Dr. Linus Chukwudi Nwankwo zelebrierte. Pfarrer Bruckner brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass der Bischof nach Immenreuth gefunden habe. Herzlich begrüßt wurde der Bischof an den Altarstufen: Die Vorschulkinder des katholischen Kindergartens sorgten für einen musikalischen und "blumigen" Empfang.

Ausgehend vom Tagesevangelium über die Heilung des blinden Bartimäus bei Jericho, stellte der Bischof die Bedeutung des Sehens und Erkennens in den Mittelpunkt seiner Predigt. Das Evangelium werde verkündet, um den Glauben zu stärken, die Liebe zu entflammen und die Hoffnung zu nähren. "Wer getauft wird, dem wird ein innerliches Licht geschenkt. Wer glaubt, der sieht mehr. Wer glaubt, der erkennt, dass all das, was uns umgibt, nicht einfach nur die Umwelt ist, sondern Gottes Schöpfung." In Bezug auf das, was Gott uns in seiner Ewigkeit bereiten wird, seien alle noch Blinde, erläuterte Bischof Voderholzer.

Zum Ende seiner Predigt dankte der Bischof allen, die in der Pfarrei Herz Jesu in Immenreuth Verantwortung tragen und das kirchliche Leben bereichern. "Meine langjährige Erfahrung ist: Eine Pfarrkirche lebt dann, wenn zuvor unter der Woche die Hauskirche lebt." Exemplarisch für Hauskirche nannte Voderholzer das Reden über den Glauben, das Tischgebet, das Abendgebet und das Feiern der Feste. Das sei hier in der Pfarrei offensichtlich gegeben und erfülle ihn mit großer Freude.

Der Gottesdienst wurde musikalisch umrahmt vom Kirchenchor Immenreuth unter der Leitung von Michael Scherm sowie der Jugendsinggruppe "Bunte Töne" unter der Leitung von Elisabeth Schupfner und Katharina Hößl. Pfarrgemeinderats-Sprecher Roman Melzner und dessen Stellvertreterin Maria Bock dankten dem Bischof für seinen Besuch und überreichten einen Präsentkorb mit regionalen Spezialitäten. Zum Abschluss des Gottesdienstes spendete der Bischof den Kindern den Einzelsegen.

Spontan entschied sich Voderholzer nach Gesprächen mit Gottesdienstteilnehmern auf dem Kirchplatz und einem Mittagessen im Pfarrheim zu Abstechern zu den Kapellen in den Ortsteilen Ahornberg und Döberein. Nach dem Besuch in Ahornberg, bei dem der Bischof sich auch über die geschichtliche Entwicklung der ehemaligen Gemeinde interessiert zeigte, ging es nach Döberein. Dort war gerade das Rosenkranzgebet zu Ende. Umso größer war die Freude, als der Bischof höchstpersönlich plötzlich die Kapelle betrat. Alois Schmid, Gründungsmitglied und ehemaliger Vorsitzender des Kapellenbauvereins, nutzte mit aktueller Vorsitzender Erna Raps die Gelegenheit, den Bischof über die historische Entwicklung zu informieren bis zum Bau der Kapelle mit Hilfe des Architekturbüros Rembeck sowie des ehemaligen Immenreuther Bürgermeisters Emil Brunner.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.