"Das Internet oder das Handynetz ist überall und immer das Thema Numero 1", begann der ständige Diakon Martin Schraml aus Erbendorf seine Fastenpredigt in der Herz-Jesu-Pfarrkirche. Es könne uns helfen im Leben, uns aber auch abhängig machen und vom Leben abhalten.
Wenn eine Gemeinde vom guten Miteinander geprägt sei, dann fühle man sich in so einem Netz aufgehoben, erklärte Schraml, der laut einer Mitteilung der Pfarrei über Netze und deren positiven wie negativen Auswirkungen auf den Menschen sprach. Bildeten sich darin aber Grüppchen, dann bekomme das Netzwerk Löcher. "Ähnliches erleben wir in der Familie, wenn durch Neid und Einzelinteressen es zu Rissen kommt."
In der Vereinswelt und am Arbeitsplatz kämen die besten und schönsten Erlebnisse dort zustande, wo es den berühmten Teamgeist gebe, dem man sich freiwillig unterordnet. Wo aber der Wille zur Gemeinsamkeit schwindet, werde das Netzwerk ebenfalls schnell löchrig. Ebenso sei das Internet nichts anderes als die Erfüllung einer Sehnsucht nach grenzenloser Begegnung, nach weltweiten Kontakten, so Schraml. Hass und Hetze im Netz, ein drohender Cyberkrieg, Pornografie, Gewalt, Cybermobbing und schließlich die zerstörerische Internetsucht spalteten jedoch Familien und Freundschaften und machten die eigentliche Persönlichkeit eines jeden Menschen kaputt.
Die Fastenzeit ist eine Gelegenheit zu prüfen, ob die Verbindungen und Strukturen, in denen wir leben, Spuren der Liebe Gottes aufweisen. Der wichtigste Faden des Netzwerkes gehe immer nach oben. Auch Gott wolle mit uns vernetzt sein. Pfarrvikar Dr. Linus und Pfarrgemeinderatssprecher Roman Melzner dankten Martin Schraml für seine nachdenklichen Worte.
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