Immenreuth
10.11.2019 - 15:57 Uhr

Am Naturerlebnisbad festhalten

Eine bisschen Kommunalwahlkampf übertönte die erste Bürgerversammlung in diesem Jahr. Im Feuerwehrgerätehaus in Plößberg ging es am Freitag auch um das Immenreuther Naturerlebnisbad.

Lebhaft diskutiert wurde bei der Bürgerversammlung am Freitag im Feuerwehrgerätehaus Plößberg. Zweiter Bürgermeister Josef Hecht (stehend) sprach auch über die jüngsten Entwicklungen beim Naturerlebnisbad. Bild: bkr
Lebhaft diskutiert wurde bei der Bürgerversammlung am Freitag im Feuerwehrgerätehaus Plößberg. Zweiter Bürgermeister Josef Hecht (stehend) sprach auch über die jüngsten Entwicklungen beim Naturerlebnisbad.

Der erste Blick von Zweitem Bürgermeister Josef Hecht vor 26 Besuchern galt der Einwohnerentwicklung. Demnach zählt die Gemeinde 1893 Einwohner (Vorjahr 1923). Das Standesamt registrierte bis zum Stichtag 12 Geburten (Vorjahr 9), 12 Eheschließungen (11) und 11 Sterbefälle (14).

Den Bau des Regenrückhaltebeckens III (Zweifelau) hatte der Gemeinderat im Oktober beschlossen. Die Fertigstellung durch die Firma Markgraf ist bis zum 31. Mai 2020 vorgesehen. Umfangreiche Arbeiten bringt die Sanierung der Immenreuther Trinkwasserquellen mit sich. Als erste wird die von Punreuth überholt. Geprüft wird dabei, ob der Hochbehälter selbst noch benötigt wird. In diesem Zusammenhang wurde nach der weiteren Nutzung des Immenreuther Tiefbrunnens gefragt, der aufgegeben werden soll. Dazu verwies Hecht auf ein laufendes "Gehobenes Wasserrechtsverfahren", in das auch der Tiefbrunnen eingebunden ist. Eine Entscheidung ist aufgrund der trockenen zwei Sommer noch nicht gefallen. Ergebnis wird entweder sein die Fördermenge aus dem Brunnen zu reduzieren oder den Brunnen zum Notfallbrunnen abzustufen und an den Bund zu übergeben.

Das Naturerlebnisbad zählte in der diesjährigen Saison 26500 Gäste. Ein Defizit von 167 000 Euro ist abzudecken. Davon entfallen auf die Gemeinde Immenreuth 65 000 Euro. Hecht bestätigte die Bestrebung der Gemeinde Kirchenpingarten, aus der Naturerlebnisbad GmbH auszutreten. Kirchenpingarten, das mit vier Prozent am Bad beteiligt ist, nehme seit längerem nicht mehr an den Gesellschafterversammlungen teil. Sollte die Gemeinde aus dem Gesellschaftervertrag aussteigen können, werde dies nicht zur Schließung des Bades führen, betonte der Redner. Die verbleibenden Gemeinden Kemnath, Speichersdorf, Kulmain und Immenreuth "werden das Naturerlebnisbad nicht sterben lassen".

Seit dem Jahr 2015 konnte die Pro-Kopf-Verschuldung von 1735 Euro auf 761 Euro zurückgefahren werden. Dank galt dafür Kämmerer Thomas Kaufmann. Zu der Frage, warum die Gemeinde heuer nur eine Stabilisierungshilfe von 105 000 Euro bekommt, sagte dieser, dass der Antrag der Gemeinde eine ganze Reihe von Zukunftsmaßnahmen für 4,5 Millionen Euro beinhaltet habe. "Für was wir die 105 000 Euro bekommen, ist noch nicht bekannt." Der Zuwendungsbescheid sei abzuwarten.

"Die kritischen Stimmen sind verstummt", führte Hecht zur Friedhofsanierung aus. Zu riskant sei die Fortführung der Arbeiten noch in diesem Jahr mit Verlängerung des Weges nach Süden und Einbau eines zusätzlichen Tores. Dies sei für 2020 vorgesehen. Ebenso entstehe ein Urnenbereich ohne -mauer. Vom 18. bis 30. November werden die verwitterten Fenster des Friedhofgebäudes noch erneuert.

Angesichts der Personalsituation und des erwogenen Baus eines neuen Rathauses wird in der Gemeinde die Rückkehr zur VG Kemnath heftig diskutiert. Dazu sagte das amtierende Gemeindeoberhaupt: "Der Gemeinderat wird im Dezember einen Beschluss zur VG Kemnath fassen."

"Nächstes Jahr wird es auf jeden Fall klappen", versprach er zum geplanten Vollausbau der Gemeindeverbindungsstraße durch Plößberg bis zum Skilift. Zusätzliche Grundstücksflächen werden nicht benötigt. Der Feuerwehr sicherte er die Behebung der Mauerschäden an ihrem Gerätehaus ebenfalls im Jahr 2020 zu. Allerdings konnte er nicht sagen, ob die Arbeiten vor oder nach dem Jubiläum der Wehr erfolgen. Ebenso ist der Telefonanschluss des Gerätehauses beantragt. Eine Nachfrage bei der Telekom am 28. Oktober brachte die Antwort: "Es läuft alles". Nur der Termin für den Anschluss selbst ist noch offen (Bericht folgt).

Hintergrund:

Bauschutthaufen vor Gericht

Der Bauschutt Buchbinderanwesen sei gerichtsmassig. Nach dem Standpunkt des ausführenden Ingenieurbüros und der Gemeinde sei das Abbruchunternehmen Prem aus Weiden zum Abtransport verpflichtet. Dessen Rechtsanwalt vertrete dagegen die Meinung, dass dies so nicht im Vertrag stehe, meinte Josef Hecht. In der Diskussion zeigte sich, dass das Abbruchunternehmen nachgefragt haben soll, ob nicht Landwirte das Abbruchmaterial brauchen könnten. Hecht hofft auf eine Entsorgung des Schutthaufens in den nächsten zwei Wochen.

Der Altglascontainer in der Bahnhofstraße ist immer wieder von leeren Flaschen umringt. Der Bauhof bringt deshalb dieses Glas regelmäßig zu weniger genutzten Containern. Eine Ursache für die Überfüllung wurde durch die Altglasentsorgung durch Bürger anderer Gemeinden gesehen. Laut Hecht ist beim Landratsamt ein zweiter Behälter in der Bahnhofstraße beantragt worden.

 
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