Mary Engels ist ein ganz besonderes Mädchen: Sie ist blind und muss sich darüber hinaus noch einer weiteren Herausforderung stellen. Heidi Stehbach-Braunreuther aus Immenreuth hat aus dieser Rahmenhandlung einen Roman geformt, der erschienen ist unter dem Titel „Mary Engels - Dunkelheit hinterm Glanz des schönen Scheins“.
Der ein oder andere mag sich vielleicht denken: „Mary Engels? Das erinnert mich an etwas …" Tut es tatsächlich – nämlich an die mit 14 Jahren erblindete Mary Ingalls (1865-1928), die Schwester der Schriftstellerin Laura Ingalls, deren Kindheitserinnerungen als US-Fernsehserie „Unsere kleine Farm“ verfilmt wurden. „Das Leben der Mary Ingalls hat schon immer großen Eindruck auf mich gemacht“, sagt die Autorin aus Immenreuth.
Zweites Buch der Autorin
Die Mary in Heidi Stehbach-Braunreuthers Roman – übrigens bereits das zweite Buch der Autorin nach „Myriam, tanz zurück ins Licht“ – ist nach einem schrecklichen Turnumfall blind, aber lässt sich nicht davon abhalten, ihr Leben mit ihren Freunden zu genießen. Sie besucht ihr altes Gymnasium mit Unterstützung durch eine Schulbegleitung. Auch wenn nicht immer alles nur einfach ist, kann sie stets auf ihren Freund und ihre Clique zählen. Sie nutzt oft ihre Hände, um zu erfühlen, wie die Welt um sie herum aussieht. Sie weiß allerdings nicht, dass sie in den Augen anderer Menschen attraktiv mit ihren langen, blonden Haaren ist. Als sie mit Moritz in einer Eisdiele jede Menge Spaß hat, wird sie bereits von einem fremden Mann beobachtet. Mary lebt ihr Leben wie normal weiter, doch bald ist das Beobachten für den Fremden nicht mehr genug. Warum jedoch kommt Mary die Stimme des Mannes bekannt vor? Wer ist der Fremde und warum lässt er sie nicht in Ruhe? Mary und ihre Clique stoßen auf Ungereimtheiten und manches Geheimnis, das es zu lüften gilt.
„Mir war es auch wichtig zu zeigen, dass man – wie Mary und ihre Freunde - um das Recht kämpfen und den Mut nicht verlieren soll“, sagt Stehbach-Braunreuther. Das sei es wert, der Wahrheit auf die Spur zu kommen, damit das Unrecht nicht unter dem Deckmantel des gesellschaftlichen Ansehens verschwinde. In gewisser Weise habe sie sich mit dem Roman auch einen Traum erfüllt, bekennt die Autorin: „Nämlich den Traum von einer inklusiven Gesellschaft, in der Herkunft, Aussehen, sexuelle Orientierung und Behinderungen nicht dazu führen, dass ein Mensch benachteiligt oder darauf reduziert wird.“ Darüber hinaus gehöre zu dieser Gesellschaft auch, dass niemand an den Rand gedrängt, sondern jeder Mensch gleichwertig behandelt werde.
"Hat Spaß gemacht"
„Das Projekt umzusetzen, hat großen Spaß gemacht“, betont die Autorin, die als Erzieherin tätig ist. Hilfe und Unterstützung habe sie von vielen Seiten bekommen, Familie und Freunde seien begeistert gewesen und hätten beispielsweise auch Korrektur gelesen.
316 Seiten
Das Buch von Heidi Stehbach-Braunreuther "Mary Engels - Dunkelheit hinterm Glanz des schönen Scheins" ist erschienen bei tredition, umfasst 316 Seiten und ist im Buchhandel oder online erhältlich (ISBN 978-3-347-00908-0).





















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