Die Kommune muss ein neues Rathaus bauen. Es wird auf der gegenüberliegenden Straßenseite der heutigen Gemeindeverwaltung entstehen. In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag hatte Erich Hader (SPD) gefordert, nach anderen Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Amtierender Bürgermeister Josef Hecht hatte sich gegen einen Standort am Ortsrand ausgesprochen (wir berichteten).
Beide Aussagen betreffen die Familienferienstätte Immenreuth im Kemnather Land, ehemaliges Kolpinghaus. Denn am 3. September war die Ferienstätte der Gemeinde zum Kauf angeboten worden. In dem Schreiben heißt es: "Die Gemeinde Immenreuth sucht Räumlichkeiten für die Jugendarbeit und hat einen baulich maroden Teil ihrer Verwaltungsräume. Wir bieten der Gemeinde Immenreuth das Hauptgrundstück der jetzigen Familienferienstätte zum Kauf an, damit die räumlichen Nöte und Bedarfe insgesamt gelöst werden können."
Der gesamte Gebäudekomplex, einschließlich Turnhalle, Kapelle, Tennisplatz und Außenbereich wurde zum Kaufpreis von 300 001 Euro angeboten. Nicht mit dabei das im Norden angrenzende Waldgrundstück. In einem Gespräch zeigten sich die Geschäftsführer Alfred Schuster und Peter Merkl von der ablehnenden Haltung der Gemeinde betriebswirtschaftlich enttäuscht. Zumindest bis zum Umzug in das neue Rathaus hätte die Familienferienstätte eine gute Alternative dargestellt. Hat doch die Gemeinde mit einem seit November vergangenen Jahres angemieteten Raum für Trauungszimmer bereits Fuß in der Familienferienstätte gefasst.
Für die Zeit bis zum Umzug in das neue Rathaus wäre ausreichend Platz für die Gemeindeverwaltung vorhanden. Teure Container aus Hamburg müssten nicht angemietet werden. Das Geld bliebe dazu noch in der Region, führten beide als Argumente an. Unabhängig davon könnte das gemeindliche Archiv zur Entlastung des Rathauses in der Familienferienstätte eingelagert werden. Angeregt wurde zudem, die bauliche Beschaffenheit der Familienferienstätte weiter für die Jugendarbeit, Sport, Freizeit, Veranstaltungen und Begegnungen zu nutzen. Ein in sich abgeschlossener Teil mit Toiletten und Zugang von außen würde sich hervorragend für einen Jugendtreff eignen, meinten Peter Merkl und Alfred Schuster.
Genutzt wird das Haus am Ortseingang von Immenreuth zurzeit als Unterkunft für Flüchtlinge. Seit 1. Mai wurden Räume mit dreimonatiger Kündigungsfrist angemietet. 30 Personen, überwiegend Frauen und Kinder, haben hier ein vorübergehendes Zuhause gefunden.
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