Immenreuth
11.11.2019 - 13:21 Uhr

Zankapfel Rathausneubau

Diese Woche kommen die Container für das Rathaus, kündigte Immenreuths Zweiter Bürgermeister Josef Hecht in der Bürgerversammlung im Plößberger Feuerwehrgerätehaus an. 16 Parkplätze der Mehrzweckhalle werden für zwei Jahre belegt.

Zweiter Bürgermeister Josef Hecht will das Rathausproblem noch in der Wahlperiode des amtierenden Gemeinderates in trockene Tücher bringen. Bild: bkr
Zweiter Bürgermeister Josef Hecht will das Rathausproblem noch in der Wahlperiode des amtierenden Gemeinderates in trockene Tücher bringen.

Zumindest für diesen Zeitraum sind die Container vorerst angemietet. Der Rathausneubau selbst ist noch nicht entschieden. Wie es weiter geht, ist noch offen.

Fleißig wurde zu diesem Thema diskutiert. Im Mittelpunkt standen andere Möglichkeiten als ein Neubau. Nach der Bauvoranfrage der Gemeinde im September soll das zweistöckige Gebäude eine Grundfläche von 18 mal 28 Meter ausweisen. Allein die Notwendigkeit dieser Größe wurde ernsthaft in Zweifel gezogen. Gesellschafter der Familienferienstätte im Kemnather Land hatten mehrfach angeboten, die Ferienstätte für 300.001 Euro an die Kommune zu verkaufen oder zumindest diese an sie bis zur Lösung des Rathausproblems zu vermieten. Ein Standesamtzimmer ist dort bereits mietfrei eingerichtet.

Peter Merkl, Bürgermeister der Gemeinde bis 2014 und Gesellschafter der Familienferienstätte, kritisierte den angestrebten Neubau. Er erinnerte an die 2012 gemachten Planungen, das unterkellerte und von Schimmel befallene Nebengebäude abzubrechen und neu aufzubauen. Die Planung wurde nicht zurückgekommen. "Warum hält man an der Planung nicht mehr fest?", wollte er wissen.

Amtierender Bürgermeister Josef Hecht hatte zuvor betont, das alte ehrwürdige Gebäude müsse erhalten bleiben. Die Diskussion darüber sei noch nicht abgeschlossen. Alles gehöre in ein gemeinsames Paket geschnürt, betonte er.

Merkl sah in der Anlieferung der Container eine Verschwendung von Finanzmitteln der Gemeinde. Er kündigte die Einleitung einer möglichen Rechtsaufsichtsbeschwerde und die Gründung einer Bürgerinitiative an. "Vieles wird hochstilisiert", erwiderte Josef Hecht. Tatsache sei der Ankauf von zwei Grundstücken. Der angesprochene Rathausneubau selbst sei noch nicht entschieden. Die für die Bauvoranfrage benötigte Skizze sei kostenlos erstellt worden. "Es ist noch gar nichts eingetütet", versicherte er und "alles ist noch in der Diskussion, wie es weitergeht".

Die Aufstellung der Container und der Umzug der Verwaltung dorthin waren nach seinen Ausführungen eine Handlungspflicht aus Fürsorgegründen gegenüber den Mitarbeitern. Die Gemeinde könne sich nicht dem Vorwurf aussetzen, Mitarbeiter in von Schimmel betroffenen Räumen arbeiten zu lassen.

Die Kosten für die Containerentscheidung wurden für die zwei Jahre auf 20.000 Euro hochgerechnet. Eingebunden darin sind die Aufwendungen für die Versorgungsanschlüsse, Installation der EDV, Umzugskosten und einiges mehr. Bei einem Rathausneubau reiche eine Mietzeit von zwei Jahren bei weitem nicht aus, wurde entgegengehalten. Auf Kritik stieß ebenso die fehlende Einbindung des Bauausschusses in die erfolgte Begehung der Familienferienstätte und die Planungen.

Trotz der gegensätzlichen Standpunkte hat sich Hecht ein Ziel gesetzt: Das Problem nicht in die neue Wahlperiode zu verschieben, sondern davor zu entscheiden, wie es weitergeht.

 
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