Bei dem Unfall waren am Mittwochnachmittag auf der AS 30 zwischen Raigering und Immenstetten an der Abzweigung nach Aschach zwei Autos mit voller Wucht zusammengestoßen. Vier Männer zwischen 20 und 50 Jahren wurden schwer verletzt, zwei davon hatten sich lebensbedrohliche Verletzungen zugezogen. Rettungshubschrauber hatten sie nach Regensburg und Bayreuth geflogen. "Sie sind immer noch schwer verletzt, aber außer Lebensgefahr", so Achim Kuchenbecker von der Amberger Polizei am Donnerstagvormittag.
Angesichts der Tatsache, dass ein Opfer nicht angeschnallt war, mahnt er eindringlich, den Gurt anzulegen. "Der Gurt ist Lebensretter Nummer 1", sagt Kuchenbecker. "Im Auto sollte man immer angeschnallt sein." Sowohl Kuchenbecker als auch Armin Daubenmerkl, Kreisbrandmeister und Kommandant der Feuerwehr Freudenberg-Wutschdorf, loben die couragierten Ersthelfer. Mindestens zehn Verkehrsteilnehmer hätten vorbildlich Erste Hilfe geleistet. Daubenmerkl erzählt von einem Lkw-Fahrer, der seinen Lastwagen sofort quer auf die Fahrbahn stellte, um zu verhindern, dass andere Fahrzeuge in den total demolierten BMW krachten.
Kuchenbecker weiß von einer Krankenschwester, die auf dem Weg zur Arbeit war, an der Unfallstelle vorbeikam und sofort anhielt, um die Unfallopfer zu versorgen. Ersthelfer legten Druckverbände an, breiteten Rettungsdecken über den Unfallopfern aus, sprachen ihnen gut zu und hielten ihnen die Hand. "Alle haben sich vorbildlich gekümmert", lobt Kuchenbecker. Menschen hätten eben nicht weggeschaut, "sondern Zivilcourage gezeigt und geholfen", sagt er anerkennend.
Armin Daubenmerkl, der im Industriegebiet Nord arbeitet, war drei Minuten nach Alarmierung an der Unfallstelle. "Da waren schon sehr viele Ersthelfer da", erinnert er sich am Tag danach. Alle Verletzten seien sehr gut betreut worden, bestätigt auch er. Die Feuerwehr Freudenberg-Wutschdorf verfügt über First Responder, also professionelle Ersthelfer, die die Rettungskette ergänzen. Am Vormittag hatten sie ihren 1000. Einsatz seit ihrer Gründung im Jahr 2006, am Nachmittag wurden sie dann zu dem schweren Unfall an der Abzweigung nach Aschach alarmiert. Froh ist er, dass so viele Feuerwehrleute ausrücken konnten. Gerade tagsüber sei es oft ein Problem, weil viele Aktive auswärts arbeiten. "Jeder wird gebraucht", macht er deutlich, wie wichtig die Tagesalarmsicherheit ist. Für ihn und seine Feuerwehr-Kollegen war der Einsatz sehr belastend: Einer der Männer, die aus dem Unfallwrack befreit werden mussten, ist selbst aktiv in einer Feuerwehr im Gemeindebereich aktiv, viele kennen ihn. Das sei immer eine extreme Situation. Deshalb hätten sich seine Feuerwehrleute zu einer Nachbesprechung zusammengesetzt und über das Erlebte gesprochen. "Das hilft", weiß Daubenmerkl aus Erfahrung.
Mit einem Großaufgebot waren die Rettungskräfte am Mittwoch zum Unfall auf die AS 30 ausgerückt, nachdem dort zwei Fahrzeuge mit großer Wucht zusammengestoßen waren. Am Donnerstag um 16.10 Uhr ging bei drei der Feuerwehren, die am Vortag im Einsatz waren, wieder der Alarm. Sie rückten ein weiteres Mal auf die AS 30 zwischen Raigering und Immenstetten aus. Erneut hatte es an der Abzweigung nach Aschach gekracht, an der selben Stelle. Doch im Gegensatz zum Mittwoch ging der Unfall am Donnerstag relativ glimpflich ab. Eine 21-Jährige aus Bodenwöhr erlitt dabei leichte Verletzungen. Sie war laut Informationen der Polizei gegen 16 Uhr mit ihrem Nissan auf den Opel eines 41-jährigen US-Amerikaners aufgefahren, der dort verkehrsbedingt wartete, weil vor ihm ein Auto nach Aschach abbiegen wollte. Die Frau wurde im Klinikum behandelt. Beide Fahrzeuge sind Totalschäden, die Schadenssumme beziffert die Polizei auf rund 16 000 Euro. An der Unfallstelle waren die Feuerwehren Aschach, Freudenberg-Wutschdorf und Raigering im Einsatz.
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