Zum 75-jährigen Bestehen von Haus Johannisthal war am Sonntag Weihbischof Josef Graf gekommen und zelebrierte eine Pontifikalmesse. Mit am Altar standen Diakon Martin Schraml und Direktor Manfred Strigl. Musikalisch brachten sich „Vocalista ad hoc“ aus Erbendorf ein.
In seiner Predigt sprach der Weihbischof die drei Richtungen von Begegnung an, die in einem Exerzitienhaus geschehen sollten. Diese seien die zwischenmenschliche Begegnung, die Begegnung mit sich selbst und die Begegnung mit Gott. In einem katholischen Exerzitienhaus müsse eine grundsätzliche Ausrichtung auf diese dritte Dimension spürbar sein – im Kursprogramm und in der ganzen Atmosphäre des Hauses. "Es muss letztlich um Gott gehen, weil es uns um das Wohl des Menschen geht", sagte der Weihbischof.
Dies sei in der modernen Welt nicht leicht, in der so viele Sinnangebote gemacht würden. Der Bischof ging auch ganz konkret auf die Menschen ein, die von der Kirche enttäuscht oder sogar ausgetreten seien. "In einem Exerzitienhaus sollen auch Menschen willkommen sein, die Kirche und Glaube skeptisch oder gar ablehnend gegenüberstehen", sagte er. Vielleicht läge hier sogar eine besondere Chance eines Exerzitienhauses: "Einladend auch auf Kirchenfernere wirken zu können." Direktor Strigl habe mit seinem Team immer wieder recht mutig versucht, durch Angebote seines Hauses‚ auch auf Leute zuzugehen, die von der Kirche enttäuscht oder sogar von der Kirche ausgetreten sind.
Direktor Strigl bedankte sich am Ende der festlichen Messe beim Weihbischof für die wegweisenden Worte, für die Erinnerung an das „Profil“ eines Exerzitienhauses. Sein Dank galt auch dem Chor und allen, die sich im Vorfeld um Schuck und ein gutes Gelingen gekümmert haben. Die Gottesdienstbesucher haben abschließend aus der Küche ein leckeres Kirwa-Kücherl mitbekommen. Im Speisesaal wurde anschließend mit aktiven und ehemaligen Angestellten und ihren Angehörigen weitergefeiert. Dabei haben ein Gast aus Hamburg sowie Hubert Treml mit Mundartliedern live erfreut.
Als Nächstes steht am Mittwoch, 12. Juli, der Beginn einer neuen Reihe an: „Synodale Bausteine: Zuhören“. Zunächst werden die Psychologin Sabine Fink und der Studiendirektor Thomas Fink und Manfred Strigl über das aktive Zuhören referieren, dann ist beim Austausch Gelegenheit zum aufeinander hören. Beginn um 19.15 Uhr. Am Freitag, 14. Juli, wird die bekannte Mundartdichterin Grete Pickl eine Lesung halten: "Die Oberpfälzer Mundart - Besonderheiten, Reime und Dorflitaneien". Beginn um 19 Uhr im Haus Johannisthal. Bei beiden Veranstaltungen ist keine Anmeldung erforderlich.
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