Kaltenbrunn bei Weiherhammer
10.12.2021 - 10:10 Uhr

Große Trauergemeinde verabschiedet Ehrenkreisbrandinspektor Georg Tafelmeyer

30 Fahnenabordnungen nehmen am Donnerstag Abschied von Ehrenkreisbrandinspektor Georg Tafelmeyer. 44 Jahre stand er im Dienst der Feuerwehren auf Orts- und Kreisebene, denen sein ganzes Herz gehörte.

Die Kaltenbrunner Führungsleute eskortieren den Sarg zum Grab. Im Hintergrund die vielen Fahnenabordnungen der Feuerwehren aus dem Landkreis Neustadt/WN Bild: bk
Die Kaltenbrunner Führungsleute eskortieren den Sarg zum Grab. Im Hintergrund die vielen Fahnenabordnungen der Feuerwehren aus dem Landkreis Neustadt/WN

Im Alter von 67 Jahren hat Georg Tafelmeyer in der Nacht zum Sonntag den Kampf gegen eine ausweglose Krankheit verloren. Im Trauergottesdienst in der Pfarrkirche blickte Pfarrer Varghese Puthenchira, der mit Pater Prince Kalarimuryil konzelebrierte, auf den Lebensweg Tafelmeyers. Als erstes von vier Kindern von Anna und Georg Tafelmeyer geboren, hatte er das Fernmeldehandwerk gelernt, machte den Aufstieg und übte diese Tätigkeit bis zur Pensionierung bei der Telekom aus. Die Erlebnisse während seines Wehrdienstes als Matrose auf hoher See prägten Tafelmeyers ganzes Leben.

Für ihn sei es eine Selbstverständlichkeit gewesen, beim Umbau der Kirche, der Pfarrheimrenovierung und bei anderen Projekten mitzuhelfen. Auch das Amt des Kirchenpflegers übernahm der Kaltenbrunner einige Jahre. Als treuer Kirchgänger war er auch als Kommunionhelfer tätig. Besonders am Herzen lag Tafelmeyer die Wallfahrt nach Gößweinstein, an der er selbst 55 Mal teilnahm und die er 23 Jahre als Pilgerführer leitete. Passend dazu sang Hans Liedl das Dreifaltigkeitslied. Für seinen vielfältigen Einsatz für die Pfarrei und für sein Glaubenszeugnis sagte Puthenchira „Vergelt`s Gott“. Er erwähnte auch, dass Tafelmeyer viele Jahre mit seinem Vater die schwerkranke Mutter gepflegt hatte, die dann 2017 verstorben ist. Ein weiterer Schicksalsschlag war der Tod seines Bruders Leo zwei Jahre später. Gemeinsam mit Ehefrau Hildegard hatte Tafelmeyer, dem auch die Waldpflege immer am Herzen lag, stets ein offenes Ohr für die Sorgen seiner beiden Kinder. Enkelin Evi war sein ganzer Stolz.

Im langen Trauerzug marschierten die Feuerwehr-Führungskräfte des Landkreises Neustadt/WN und 30 Feuerwehrabordnungen zum Friedhof. Dort hatte sich bereits eine große Trauergemeinde eingefunden.

„Die Coronakrise lehrt uns, wir brauchen Menschen, die anderen bei Notfällen, Unglück und Katastrophen helfen. Zu diesen Gutmenschen hat auch Georg Tafelmeyer gehört“, unterstrich stellvertretender Landrat Albert Nickl. Er habe Tafelmeyer als kompetenten, rührigen, besonnenen, sachlichen und freundlichen Mann kennengelernt, der auch die Kameradschaft pflegte. „Auf ihn war zu 100 Prozent Verlass.“ Mit seinen menschlichen und fachlichen Führungsqualitäten habe er auch als Kreisbrandmeister ab 1986 und ab 1998 als Kreisbrandinspektor für den Bereich NEW-West das Feuerlöschwesen im Landkreis bereichert und viele Einsätze mit Bravour gemeistert. Für sein jahrzehntelanges außerordentliches Engagement im Feuerwehrdienst für die Menschen unserer Heimat sagte Nickl auch im Namen des Landkreises, von Landrat Andreas Meier und der Kreisbrandinspektion „Vergelts Gott!“.

„Auch die Gemeinde verliert einen verdienten Mitmenschen, der sich durch sein überdurchschnittliches Engagement auszeichnete, dabei die Belange der Bürgerschaft in den Vordergrund seines Handelns stellte und immer für sie da war, wenn sein Rat oder seine Hilfe gebraucht wurden“, betonte Bürgermeister Ludwig Biller. „Wir haben eine große Persönlichkeit, ein Vorbild, einen Freund und feinen Menschen verloren“, sagte Biller.

Thomas Schönberger bezeichnete Tafelmeyer als festen Bestandteil der CSU, in der sich der Kaltenbrunner während seiner nahezu 40-jährigen Zugehörigkeit auch als Beisitzer und Schatzmeister engagiert hatte. Reinhold Tafelmeyer erinnerte an den besten von 17 Jungschützen zur Eröffnung des neuen Schießstands 1967. Beim 65-jährigen Jubiläum 1970 habe der „Schore“, wie viele Georg Tafelmeyer nannten, als Fahnenjunker die Fahne, die zuletzt seinen Sarg im Leichenhaus begleitete, zur Weihe getragen. Die tiefe Betroffenheit der Siedlergemeinschaft brachte Erwin Schönl zum Ausdruck, der für 25-jährige Treue dankte. Vorsitzender Thomas Gmeiner merkte an: „Er ist vor fast 50 Jahren eingetreten und hat die Modernisierung und den technischen Fortschritt der Marktfeuerwehr vorangetrieben.“ Höhepunkt Tafelmeyers zwölfjähriger Kommandantenzeit sei das 125-jährige Jubiläum mit Fahrzeugsegnung 1993 gewesen.

Die Fahnen senkten sich am Grab ein letztes Mal zum Lied vom „Guten Kameraden“, intoniert von der Stadtkapelle Grafenwöhr.

Wir haben eine große Persönlichkeit, ein Vorbild, einen Freund und feinen Menschen verloren.

Bürgermeister Ludwig Biller über Georg Tafelmeyer

 
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