Mit der Familie, Freunden und Bekannten feiern war die Zielsetzung: Oberpfälzisch, zünftig, quer durch die Generationen und auch von Gästen aus der näheren Umgebung besucht, zeigte sich Kaltenbrunn zum Marktfest. Nach fünfjähriger Auszeit war auch die sechste Auflage konkurrenzlos. Niemand ausgrenzen, hatte Pfarrer Matthias Weih am Samstag angesichts der Tatsache betont, dass hier acht Nationen friedlich zusammenleben. „Kaltenbrunn ist einer der besten Plätze für Soldaten und deren Familien und auch meine Heimat geworden. Ich bin ein Kaltenbrunner und stolz darauf“, bekannte Ehrenschirmherr LTC Antony Kigth unter großem Beifall. Dankeschön sagte der Commander der US-Kliniken in Bayern, dass die Amerikaner in Kaltenbrunn immer mit einbezogen werden und dadurch weit entfernt von ihrer eigentlichen Heimat ein zweites Zuhause erfahren.
„Die mitfeiernden, in Grafenwöhr stationierten US-Soldaten stellen 50 Prozent der Fußballmannschaft und sind maßgeblich an den Erfolgen beteiligt“, merkte zudem Festleiter und FC-Chef Andreas Malzer an. Dass sie längst Vollblutmusiker sind, bewies das junge Pressather Trio „Mia zwoar und ich“ beim Frühschoppen am Sonntag. Bereits zum Mittagessen füllten sich die überdachten Plätze. Quantität, Qualität und Preis des Speisenangebots fanden rundherum Lob. Nahtlos ging es im Marktcafè weiter. Obwohl es bei fast 30 Grad kein Kaffeewetter war - die Schützen setzten alle 70 Kuchen und Torten ab.
Der Förderverein Kindergarten beschäftigte auch ukrainische und syrische Kinder mit Hüpfburg und Kletterturm sowie Spielen im Sand. Andrang gab es an der Schminkstation. Melanie Rauh und Celine Speth zauberten den Kleinen Schmetterlinge, Tiger und Piraten ins Gesicht. Die „Woihauser Straßenmusikanten“ läuteten den Ausklang des zweitägigen Marktfestes ein. Alfred Burkhard aus Fürth als Ehemaliger stellte mit etwas Wehmut fest, dass von seinem Jahrgang 1938 fast niemand mehr am Leben ist. Mit „Schia woar´s wieder“ taten die aus Berlin angereisten Hermann Krauß und Philipp Striegl die Meinung vieler Besucher kund.
Das größte Kompliment kam von Bozena Himmel aus Hattingen/Ruhr, die auf Verwandtenbesuch weilte: „Offenherzigkeit den Fremden gegenüber, Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Menschen identifizieren sich mit ihrem Wohnort. Für mich waren diese Tage wie eine Theatervorstellung, wie ein Stück Himmel auf Erden.“
Keine Einsätze gab es laut Vanessa Braun und Markus Kummer vom HvO-Team. Bürgermeister Ludwig Biller, der als Schirmherr eine Spende übergab, lobte den Teamgeist der Kaltenbrunner. „Über die Vereine und Stammtische hinaus haben auch Familien und Neubürger Aufgaben übernommen. Diese großartige Zusammenarbeit wurde bei diesem fröhlichen Fest honoriert; friedlich und gelungen, weil auch das Wetter mitspielte“, fasste am Abend Malzer zusammen.
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