Kaltenbrunn bei Weiherhammer
22.08.2018 - 10:41 Uhr

Wie welker Schnittlauch

Die Hitzeperiode fordert ihren Tribut von den Maisbauern bei Kaltenbrunn. Durch die kargen Sandböden rund um den Ort ist dort die Lage durch die anhaltende Trockenheit besonders dramatisch.

Maisernte mitten im Hochsommer statt Ende September. Die Hitzeperiode fordert ihren Tribut von den Bauern in und um Kaltenbrunn. Durch die kargen Sandböden rund um den Ort ist dort die Lage besonders dramatisch. Bild: bk
Maisernte mitten im Hochsommer statt Ende September. Die Hitzeperiode fordert ihren Tribut von den Bauern in und um Kaltenbrunn. Durch die kargen Sandböden rund um den Ort ist dort die Lage besonders dramatisch.

(bk) Dünn, schlaff und braun wie welker Schnittlauch steht der Mais heuer da. Die anhaltende Hitze erzwingt einen Ernte-Frühstart: Schon um 2 Uhr in der Nacht zum Montag rückten Felix Dippl mit dem Neumann-Häcksler sowie Angehörige und Verwandte der Familie Hans Krauß mit Zugmaschinen und Silier-Kippern aus, um das Futtermittel von den Feldern zu holen. "Denn nach 9 Uhr geht nichts mehr, der Mais würde bei dieser Temperatur sonst im Silo verbrennen", erklärt Ingrid Köstler vom Aussiedlerhof. Sie, Heinrich Ermer sowie der Thansüßer Hermann Luber haben schon letzte Woche die Silos befüllt. Normalerweise beginnt die Maisernte erst gegen Ende September. Biogasanlagenbetreiber Eckhard Neumann vom Weiler Schickenhof spricht mangels Körnern von einem Stärkeausfall von 35 bis 45 Prozent. Das Pflanzenvolumen beträgt 70 Prozent. Ein Hektar Mais versorgt beispielsweise fünf Haushalte ein ganzes Jahr lang mit Strom. An die Reduzierung des Tierbestands denkt derzeit niemand. Beispielsweise braucht eine Kuh 40 Kilo Futter am Tag. "Wir haben Gott sei Dank noch etwas Vorräte aus 2017", heißt es bei den Bauern. Mais ist neben der Gras-Sillage und Heu Futtermittel Nummer eins für Rinderhalter. In Kaltenbrunn, als niederschlagsarmes Gebiet bekannt, wirkte sich die anhaltende Trockenheit - wie schon 2003 - auf ohnehin kargen Sandböden fatal aus. "Der zweite Grasschnitt war schon nicht ergiebig und der dritte fällt nun ganz aus." Anders dagegen im Tölzer Land. Dort fielen immer wieder ergiebige Gewitter-Niederschläge. "Wir mähen jetzt das vierte Mal" sagte ein Vollerwerbslandwirt am Telefon.

 
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