Die Geschichte des prunkvollen venezianischen Karnevals spiegelte sich am Samstag im Gemeindezentrum wieder. Als Palazzo die Carnevale dekoriert feierten die „Spoinsata“ und ein Narrenvolk aus der gesamten Region im Gemeindezentrum schon den Rosenmontag. Ein Fest, das vom Katholischen Frauenbund mit viel Liebe vorbereitet wurde und zu einem Kulturereignis für das Klosterdorf emporstieg.
Im Gegensatz zu den erhabenen Defilees der noblen Maschkerer-Gesellschaft in Venedig bewies das Faschingsvolk in Speinshart von Anfang an viel Temperament. Eine fröhliche und farbenfrohe Mitmach-Gemeinde feierte ungezwungen in den nächsten Tag hinein. Thematisch vorgegeben verzückte ein faszinierendes Spiel der Verkleidung, bei dem vor allem eine einfallsreiche Damenwelt glänzte. Doch auch über das Thema des Karnevals in Venedig hinaus imponierten tolle Kostümideen.
Begrüßt von Frauenbund-Sprecherin Elisabeth Nickl wogte ein farbenfrohes Fest der Sinne durch das Gemeindezentrum. Selbst der Pharao und Cleopatra ließen es sich nicht nehmen, in Speinshart dabei zu sein. Dort traf das Herrscherpaar auf allerhand weitere Prominenz aus neueren Zeitepochen. Im Geist des Rokoko begrüßte ein Johann Wolfgang von Goethe alias Albert Nickl das Narrenvolk und ein „Rolando di HerrLenzen“ verkörperte den Wilden Westen. Selbst ein Seelenheiler war zu entdecken. Hinter der Theke erwies sich Pfarrer Adrian als versierter Schankkellner. Auf Gaudi eingestellt waren auch die Frauenbund-Nachbarstämme aus Oberbibrach und Grafenwöhr, die Spritzenmänner der Wehren aus Tremmersdorf und Speinshart und die Bauwong-Truppe alarmierten zum Barbesuch und die Band Five a Deckl trommelte zum Tanze.
Das Riesenspektakel sollte sich mit dem Eintreffen der Eschenbacher Faschingsgesellschaft fortsetzen. Bunt, frech, temperamentvoll hieß es fortan bei den Showtänzen der Prinzengarde, der Lady-Kracher und der Rußweiber. Das farbenfrohe Bild ergänzten Präsident Harald Wohlrab, das Prinzenpaar Elisabeth I und Sebastian I und der Elferrat. Immer wieder donnerte ein dreifaches Helau auf den Frauenbund, auf Speinshart und auf das venezianische Publikum. Für Elisabeth Eisner, Mitglied des Elferrates, war das Motto des Abends bei aller Karnevalsfreude mit Blick auf Umweltkatastrophen auch Mahnung: „Wenn wir nicht alle die Augen öffnen, gibt’s bald keinen Karneval in Venedig mehr“.















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