In Kastl wird am 14. September 2025 der Historische Erntedankzug veranstaltet, der die enge Verbindung zwischen kirchlichen Traditionen und dem bäuerlichen Leben vergangener Zeiten beleuchtet. Die Kastler Pfarrchronik dokumentiert eindrucksvoll, wie der Glaube einst den Alltag auf dem Land prägte. Prozessionen, Bittgänge und kirchliche Feiertage waren feste Bezugspunkte im Jahreslauf, die das weltliche und geistliche Leben miteinander verknüpften. Das teilte die Gemeinde Kastl bei Kemnath mit.
Glaube als Kraftquelle
In Zeiten von Missernten, Seuchen oder Unwettern suchten die Menschen Schutz und Hoffnung im Glauben. Bittgänge und Wallfahrten waren Ausdruck einer tief verwurzelten Volksfrömmigkeit, die von Gesang, Gebet und symbolischen Handlungen begleitet wurde. Die Kastler Pfarrchronik zeigt, wie der gelebte Glaube das Dorfleben im Takt des Kirchenjahres strukturierte.
Traditionen und Altäre
Die Fronleichnamsprozession in Kastl führte zu vier Altären, die von verschiedenen Familien betreut wurden. Diese Traditionen stärkten den Gemeinsinn und waren ein fester Bestandteil des Dorflebens. Die Vorbereitungen umfassten das Schmücken der Altäre mit Heiligenbildern, Girlanden und Blumenteppichen. Die Wege wurden mit Gras und Kalmus ausgelegt, was die Gemeinschaft nachhaltig stärkte.
Neben überregionalen Festen spielten auch lokale Heilige eine große Rolle. Ihre Verehrung war eng mit Naturereignissen und persönlichen Gelübden verknüpft. Die Kastler Pfarrchronik ist ein kulturhistorisches Zeugnis bäuerlicher Frömmigkeit und gemeinschaftlicher Rituale, das von menschlicher Hoffnung und Vertrauen in göttliche Fügung erzählt.
Der Historische Erntedankzug in Kastl lässt diese Traditionen wieder aufleben und bietet Besuchern die Möglichkeit, in das bäuerliche Leben von einst einzutauchen. Weitere Informationen sind unter www.erntedankfest-kastl.de zu finden.
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