Kastl bei Kemnath
20.10.2021 - 15:30 Uhr

Kastl zeichnet ehemalige Gemeinderäte aus

Teilweise mehrere Jahrzehnte saßen sie im Kastler Gemeinderat: Auf die verdiente Würdigung durch die Kommune mussten die ausgeschiedenen Mandatsträger ein paar Monate warten.

Die Ehrenmedaille der Gemeinde Kastl erhielten (von rechts) Ludwig Braun, Elisabeth Streng, Hans Wopperer, Josef Brand und Josef Etterer. Bürgermeister Hans Walter hielt die Laudationes. Bild: jsa
Die Ehrenmedaille der Gemeinde Kastl erhielten (von rechts) Ludwig Braun, Elisabeth Streng, Hans Wopperer, Josef Brand und Josef Etterer. Bürgermeister Hans Walter hielt die Laudationes.

Es sollten 17 Monate vergehen, bis Gelegenheit war, die ausgeschiedenen Kastler Gemeinderäte bei einem Ehrenabend zu würdigen. Der Grund: die Corona-Pandemie. Die ehemaligen Räte hätten – bezogen auf die Gemeindeebene – Verantwortung im Kleinen getragen, was aber für das Große und Ganze unverzichtbar gewesen sei, erklärte Bürgermeister Hans Walter.

Täglich seien neue Fragen aufgetaucht, und nicht immer konnte man gleich eine passende Antwort geben. Doch selbst bei schwierigen Fragen müsse engagiert nach Lösungen gesucht werden. All dies hätten die ausgeschiedenen Gemeinderäte getan und für die Gemeinde gewirkt.

Mit einer Dankurkunde und einem Präsent zeichnete Walter Max Kirchberger aus, der 12 Jahre eine feste Größe im Gemeinderat gewesen sei. Durch seine berufliche Tätigkeit habe er viele Aspekte hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Notwendigkeit im Gremium eingebracht. Als Pfarrgemeinderat sei er zudem Bindeglied zwischen der weltlichen und kirchlichen Gemeinde gewesen, führte Walter aus.

Bereits Ehrenbürger

Fast 50 Jahre prägte Bruno Haberkorn die Gemeinde. Mit Gelassenheit, feinsinnigem Humor, messerscharfen Anmerkungen und seiner durchdachten Art habe er sich bei allen gesellschaftlichen und politischen Themen allerhöchsten Respekt erarbeitet. Dafür sei er von der Gemeinde unter anderem mit der Ehrenbürgerwürde bedacht worden. 2014 habe Haberkorn die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze erhalten.

In Abwesenheit dankte der Bürgermeister Michael Kraus für 12 Jahre für die Kommune. Der Lehrer an der örtlichen Grundschule habe immer einen guten Draht zu den Kindern, Jugendlichen sowie zu vielen jungen Eltern gehabt. Mit seinem Einsatz für die Kultur habe er Kastl mit dem Kulturtreff zu einer regionalen Größe geformt.

Ausgezeichnet wurde auch Elisabeth Streng. Sie gehörte 1996 erstmals dem Gemeinderat an und war dort viele Jahre Sprecherin der Freien Wählergemeinschaft. Die Unterstützung junger Familien war ihr immer wichtig. Die stellvertretende Seniorenbeauftragte hat sich maßgeblich für den Beitritt der Gemeinde zur Eschenbacher Selbsthilfeorganisation "Hand in Hand" eingesetzt. Als Hauptorganisatorin des "1. Schausonntags" im Jahre 2012 mit weit über 1000 Besuchern zeigte sie sich ebenfalls verantwortlich. 2014 überreichte ihr der damalige Landrat Wolfgang Lippert die Dankurkunde der kommunalen Selbstverwaltung.

Auf 30 Jahre Tätigkeit im Gemeinderat kann Ludwig Braun zurückblicken. All diese Zeit war er im Bauausschuss und, bis zu dessen Auflösung, im Kindergartenzweckverband vertreten. Als Landwirt war er erster Ansprechpartner, wenn es um Belange der Landwirtschaft ging. Mehr als 30 Jahre fungierte Braun als stellvertretender Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Kastl, 45 Jahre in verantwortlichen Positionen bei der Feuerwehr Unterbruck sowie 30 Jahre als Pfarrgemeinderat. Seine Verdienste wurden bereits 2002 mit der Kommunalen Dankurkunde des Freistaats Bayern belohnt.

Schon als 22-Jähriger im Gremium

Schon mit 22 Jahren wurde Josef Brand in den Gemeinderat gewählt, dem er danach 36 Jahre bis 2008 angehörte. Vier Monate übte er nach dem Rückzug des damaligen Bürgermeisters Albert Braun aus gesundheitlichen Gründen das Amt des Rathauschefs aus. Sechs Jahre war er Mitglied im Wasserzweckverband Kastl-Löschwitz und 12 Jahre Vertreter in der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft. 24 Jahre hatte er im Rechnungsprüfungsausschuss die Finanzen der Gemeinde im Blick. 12 Jahre fungierte er als Sprecher der Freien Wähler. Den Vereinsverband Kastl hob er aus der Taufe und war fast 45 Jahre als Vorsitzender tätig. Vor wenigen Jahren bekam er vom Landkreis für diesen Einsatz die Johann-Schmeller-Medaille in Silber verliehen.

Gar seit 1978 war Hans Wopperer Mitglied des Gemeinderates. Von 1978 bis 1984 war er als Verbandsrat im Wasserzweckverband Kastl-Löschwitz tätig, zudem unter anderem 25 Jahre als stellvertretender Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Löschwitz-Reuth. Als Pfarrgemeinderat war er auch im kirchlichen Leben fest verankert. Für seinen Einsatz wurde Wopperer 2002 mit der Kommunalen Dankurkunde des Freistaates Bayern geehrt.

Kastl bei Kemnath19.10.2021
Dankurkunden nahmen Max Kirchberger und Bruno Haberkorn (von links) entgegen. Bild: jsa
Dankurkunden nahmen Max Kirchberger und Bruno Haberkorn (von links) entgegen.
 
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