Gemeinsam mit noch rund 30 weiteren Organisationen fordern die Deutsche Tier-Lobby und "Menschen für Tierrechte Nürnberg" mit der bundesweiten Aktion "Lasst die Sau raus" die Abschaffung der viel zu engen Kastenstände. Vangerow kann nicht verstehen, warum Gesetze nicht umgesetzt werden und Verstöße gegen das Tierwohl geringer geahndet werden als Drogenbesitz. "Werden Drogen oder illegale Feuerwerkskörper an der Grenze gefunden, werden sie enteignet." Tierkinder, die deutlich misshandelt und krank über die Grenze geschmuggelt werden, werden nur beschlagnahmt und gesundgepflegt. Der Eigentümer könne sie danach zurückverlangen. Vangerow hat einen Kastenstand vor ihrem Haus aufgebaut. Diese werden eingesetzt, damit das Muttertier die jungen Ferkel beim Säugen nicht erdrückt. Dass das Tier wochenlang in diesem Käfig zubringen müsse, ohne sich bewegen zu können, wüssten die wenigsten Verbraucher, erklärt sie. Sie wolle das Bewusstsein der Menschen wecken, damit diese bewusster mit ihrem Fleischkonsum umgehen. Wenn Fleisch gekauft werde, dann sollte das Tier aus artgerechter Haltung stammen.
Für die Aktion hatte die Kastlerin Informationstafeln über Missstände in der Schweinezucht aufgebaut: Zuchtsauen die ungefähr die Hälfte ihres Lebens in den körpergroßen Metallkäfigen zubringen, Kastration der Ferkel ohne Betäubung, um dem Ebergeruch vorzubeugen, Haltung auf Spaltenböden ohne Einstreu. "Dies ist ein staatlich legitimierter Verstoß gegen das Tierschutzgesetz!", prangern die Aktivisten an. Sie fordern die konsequente Umsetzung der Weisungen des Oberverwaltungsgerichtes Magdeburg von 2015 und des Bundesverwaltungsgerichts von 2016, die den Muttersauen mehr Platz in den Kastenständen zusprechen.
"Wir Menschen tragen die Verantwortung und schulden auch den Nutztieren Dank dafür, dass sie zu unserem Überleben beitragen", betont Vangerow. Die Verbraucher könnten diesen Missständen ein Ende bereiten, indem sie Produkte aus artgerechter und ökologischer Haltung kauften.
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