Die Gemeinde Kastl hat in den vergangenen Monaten laut einer Mitteilung umfangreiche Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung ihrer Waldflächen bei Gründlhut umgesetzt. Das Projekt umfasste demnach zwei zusammenhängende Waldflächen mit einer Gesamtgröße von etwa 8200 Quadratmetern, von denen eine vom sogenannten „Saugraben“ durchflossen wird. Bürgermeister Hans Walter freute sich, dass die Maßnahmen planmäßig abgeschlossen werden konnten. Das Waldstück sei nun hervorragend für den Klimawandel vorbereitet und aufgewertet.
Die Planung hatte Landschaftsarchitektin Diplom-Ingenieurin Susanne Ullmann-Wiesend in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Tirschenreuth inne, Koordination und Umsetzung Forstwirtschaftsmeister Andreas Dimper aus Kastl. Unterstützt haben ihn dabei die Bauhofmitarbeiter Robert Schraml, Andreas Mayer und Max Busch.
Die Maßnahme sei bereits das zweite Projekt, das die Gemeinde Kastl im Rahmen ihres Ökokontos umgesetzt hat. Der bisherige Fichten-Kiefern-Forst habe nicht die natürliche Vegetation der Region widergespiegelt. Diese Baumarten seien überwiegend aufgrund ihrer guten Wuchseigenschaften und ihrer Verwendung als Wertholz angepflanzt worden. Ursprünglich seien an dieser Stelle Mischwälder heimisch gewesen. Die gepflanzten Bestände hätten jedoch diverse Nachteile gezeigt, wie eine Anfälligkeit gegenüber Schadinsekten und Waldbränden, Stürmen und Trockenheit. Zudem verschlechterte die Nadelstreu die Bodenqualität und schränkte die Eignung der Flächen als Lebensraum für die heimische Tier- und Pflanzenwelt ein. Zur ökologischen Umgestaltung des Waldes wurde er in naturnahen Laubwald umgewandelt: Durch die Anpflanzung unterschiedlicher Altersklassen soll der Wald widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Witterungseinflüsse werden. Verschiedene Baumarten verbesserten zudem die Wasserspeicherung und -nutzung. Insgesamt wurden fast 2500 Baumsetzlinge gepflanzt, darunter Ebereschen, Roterlen, Hainbuchen, Weißbuchen, Rotbuchen, Bergahorn, Winterlinden, Stieleichen, Trauben-Eichen, Bergulmen und Spitzahorn. Lückenreiche Waldmantelzonen sollen als Übergangsbereiche zum Offenland dienen. Liegendes und stehendes Totholz schaffe Lebensräume für totholzbewohnende Lebewesen, die wiederum die Nahrungsgrundlage für andere Arten wie Spechte bilden. Darüber hinaus verbessert Totholz den Boden- und Wasserhaushalt. Diese Strukturen dienen als Habitat bzw. Versteck- und Sonnenplätze für Reptilien wie die Zauneidechse.
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