Zuvor hatte Pfarrer Heribert Stretz in der Pfarrkirche St. Margaretha einen Gedenkgottesdienst zelebriert, in dem er auch auf Frieden und Freiheit in der Welt eingegangen war. Dort war vor dem Volksaltar ein kleines Grab mit einem Stahlhelm aufgebaut worden, um an die Schrecken der Kriege in der Welt zu gedenken. Die Fahnenabordnungen hatten links und rechts im Altarraum Aufstellung genommen.
Für bessere Zukunft
Etterer ging vor dem Kriegerdenkmal auf den Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren am 1. September 1939 ein. Polen sei das erste Opfer der Ideologie der Hitler-Diktatur gewesen. Der Staat wurde zerschlagen, seine Bevölkerung mit Vertreibung, Zwangsarbeit, Terror und Vernichtung überzogen. "Besonders jetzt und heute, wo rechte Kräfte die dunklen Seiten der deutschen Geschichte relativieren wollen, ist es wichtig sich zu erinnern." Nur dann könne aus der Geschichte gelernt werden, um eine bessere Zukunft zu gestalten. Deshalb verdient es jede Geschichte, erzählt zu werden, die Opfer verdienten, dass man sich ihrer erinnere.
Ebenso sprach Etterer die Grenzöffnung vor 30 Jahren an. "1989 forderten viele Menschen in der DDR und in Polen ihre Freiheit, leider schätzen jetzt im Jahr 2019 viel zu viele nationale Interessen höher als Frieden, Freiheit und Versöhnung." So gedenke man mehr denn je auch des Mutes derer, die sich für die Versöhnung der Völker eingesetzt haben und sich weiter engagieren. "Nie wieder, so hoffen und beten wir, dürfen Krieg und Hass zum Mittel der Politik in Europa werden."
Frieden dringliche Aufgabe
Die vielen Menschen, die nach Deutschland und Europa vor Krieg und Terror geflohen seien, vergegenwärtigten den Schmerz und das Leid, das Krieg und Diktatur bringen. Für viele in Deutschland scheine Krieg fern zu sein. Doch heutige Konflikte zeigten besonders am Volkstrauertag wie nah und dringlich die Friedensaufgabe tatsächlich ist. "Der Weg der Versöhnung und des Friedens ist nie abgeschlossen", betonte der Bürgermeister.
Zu den Klängen des Liedes "Ich hatte einen Kameraden", der Bayernhymne und des Deutschlandliedes senkten sich zum Abschluss der Feierstunde die Fahnen der Vereine. Eine Abordnung der Krieger- und Soldatenkameradschaft legte mit Etterer vor dem Kriegerdenkmal einen Kranz nieder.
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