Bereits seit 2003 ist der Kirchenverwaltung bekannt, dass die Außen- und Innenrenovierung von St. Margareta unumgänglich ist. Für das gesamte Bauvorhaben wurde eine Kostenberechnung erstellt, doch die Sanierung wurde zunächst zurückgestellt. Lediglich die Einrichtung der Sakristei sowie Fenster und Türen wurden 2004 erneuert, Treppenhaus und Gruppenraum instand gesetzt und ein neues WC gebaut.
2013, also neun Jahre später, erlangte die Kirchensanierung eine ungeahnte Dringlichkeit, als durch das undichte Dach Regenwasser in Turm und Kirchenschiff eindrang. Die Kirchenverwaltung stellte bei der Diözese Regensburg einen Antrag auf Sanierung von St. Margareta, um die Schäden zu begrenzen. Ein entscheidender Moment war der Pfingstmontag 2015, als Bischof Rudolf Voderholzer auf Einladung der Haflingerzüchter und Pferdefreunde Kemnath zum Jubiläums-Pfingstritt in den Ort kam und dabei der Pfarrei St. Margareta einen Pastoralbesuch abstattete. Dabei erkannte er den dringenden Handlungsbedarf bei der Innen- und Außensanierung der Kirche. Bereits im Juli 2015 besichtigten zwei Architektinnen der Diözese Regensburg das Gotteshaus. Sie empfahlen eine umfangreiche Renovierung der Pfarrkirche.
Architekt Sebastian Kiendl wurde mit der Planung der Baumaßnahme beauftragt, nachdem die Bischöfliche Stiftungsaufsicht grünes Licht für die Renovierung gegeben hatte. Weil wegen defekter Elektroleitungen im Dachboden Gefahr in Verzug war, erfolgte als vorgezogene Maßnahme 2016/17 die Ertüchtigung der Deckenbeleuchtung der Pfarrkirche, 2018 schlossen sich eine Schädlingsbekämpfungsmaßnahme in der gesamten Kirche und die Notinstandsetzung der Deckenkonstruktion im Dachboden inklusive Isolierung an.
Heuer steht nun die Kirchturmsanierung an, mit der die Umgestaltung der Kirchturmspitze einhergeht. Derer Aussehen wird wieder auf die ursprüngliche Gestalt vor der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg zurückgeführt. „Zum Ende des Weltkriegs wurde Kemnath von den Amerikanern bombardiert und dabei wurde unter anderem der Kirchturm zerstört“, erinnert Kirchenpfleger Anton Gebert. Nach dem Krieg sei kein Geld da gewesen, die Pfarrei habe mit einem provisorischen Kirchturm die Zeit bis zum Bau eines neuen Turms im Jahr 1956 überbrückt. Das Bauwerk entsprach laut Gebert vom Aussehen her einem Provisorium.
„Die Kirchensanierung bietet nun die einmalige Gelegenheit, dem Kirchturm von St. Margareta sein ursprüngliches Aussehen zurückzugeben und den Status eines Provisoriums zu beenden“, betonte Anton Gebert. Für die Kirchturmsanierung sind rund 383 000 Euro zu schultern. Der Kirchenpfleger ist überzeugt, "dass die Pfarrei die Renovierung ihres Herzstückes, der Pfarrkirche, meistern wird, obwohl sie eine große finanzielle Herausforderung für die kleine Gemeinde darstellt". Die Maßnahme werde sich über viele Jahre hinziehen. Was Anton Gebert jedoch sehr zuversichtlich stimmt, ist die große Bereitschaft der Bevölkerung, Spenden und Eigenleistung beizusteuern.
Dass die Pfarrei-Angehörigen ein reges Interesse an der Sanierung ihrer Kirche haben, zeigte die eine Spendenaktion im vergangenen Jahr, bei der knapp 60 000 Euro zusammenkamen. Die Kirchturmsanierung soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Erst wenn dann wieder genügend Rücklagen vorhanden sind, kann die Renovierung des Kirchenschiffs beginnen.

























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