Rudolf Wilhelm feiert am Buchberg seinen 95. Geburtstag

Der Mann hat seine Heimat Kemnath droben am Buchberg nie verlassen. Das jetzt genau 95 Jahre lang. Nur einmal, da wurde er gezwungen er: Im Januar 1945 musste er, als 18-Jähriger, noch als „letztes Aufgebot“ herhalten. Er kam von Wernberg aus nach Pardubitz (bei Prag), wurde noch schnell zum Infanteristen ausgebildet, um dann ins Allgäuer Land versetzt zu werden. Dort geriet er in französische Gefangenschaft als der Zweite Weltkrieg schon zu Ende war. „Am Pfingstmontag, am 21. Mai 1945", erinnert sich Rudolf Wilhelm, „kam ich wieder nach Kemnath, das Dorf war abgebrannt, die Leute standen zur Flurprozession bereit“, er hatte sich 300 Kilometer in die Heimat durchgeschlagen. Die Zeit seiner Kindheit und Jugend war heikel, "Arbeit, sehr viel Arbeit" gab es auf dem Bauernhof in Kemnath am Buchberg mit den Eltern und seinen sechs Geschwistern. Das hätte er sich nicht träumen lassen, dass er einmal mit 95 Jahren ältester Bürger in Kemnath ist. Nach dem Krieg ging er in die Volksschule in Kemnath. 1957 heirate er in Kemnath seine Theresia aus Sitzambuch: Sieben Kinder, 18 Enkel, zehn Urenkel stammen aus der Verbindung. 1989 erlebten sie mit dem Brand auf ihrem Anwesen einen absoluten Tiefschlag; aber alle haben angepackt und den Wiederaufbau geschafft. Seine Frau Theresia ist erst heuer im Juni verstorben, das hat ihn schon schwer getroffen, wie er sagt. Er selbst ist noch recht fit. Rudi Wilhelm war ein recht aktiver Mann, das sagen auch die Vertreter des SV Kemnath, bei dem der Jubilar lange Vorsitzender war. „Er ist das älteste Mitglied im Verein“ sagten beim Gratulieren für den SV Kemnath Hans Kumeth und Ernst Kumeth. „Keiner weiß mehr Sportergebnisse als der Rudolf“. Bürgermeister Marcus Eichenmüller gratulierte dem 95-Jährigen für die Stadt Schnaittenbach, stellte auch das vielseitige Engagement und seine soziale Einstellung heraus: Denn Wilhelm ist auch Ehrenmitglied beim Soldaten- und Kriegerverein, Mitglied bei der FFW Kemnath/Buchberg.