Besucher des Klosterdorfes Speinshart konnten Künstler beobachten, die an verschiedenen Plätzen im Dorf Aquarelle malten. Es handelte sich um die Malgruppe um den Aquarellisten Günter Haslbeck. Er hatte zum Malen in der Natur eingeladen.
Teilnehmer an diesem Malwochenende waren Christine Schäffler, Irene Lächelt, Martina Grötsch, Inge Plötz, Gerlinde Jobst, Ursula Dietrich und Franz Dengler. Sie kamen aus Cham, Straubing, Kemnath, Oberndorf, Wiesau und Tiefenbach. Motive waren die Burgruine Waldeck, der Rauhe Kulm und das Klosterdorf Speinshart. Alle Aquarelle wurden in einer kleinen Open-Air-Ausstellung im Klosterhof präsentiert. Regelmäßig treffen sich die Maler um Günter Haslbeck zu einem Malwochenende. Diese waren bisher in Krummau in Südböhmen und im historischen Nabburg. 2020 musste es wegen der Corona-Pandemie ausfallen. "Ihr dürft nicht ganz naturgetreu malen, also nicht genau so, wie es in der Natur ist, sondern so, wie es das Bild verlangt", rät Haslbeck den Hobbymalern. "Sonst könnt ihr gleich ein Foto machen." Außerdem sei darauf zu achten, die Farben zu reduzieren, "sonst wird das Aquarell zu bunt".
In diesem Wochenendkurs wurde gemeinsam das gleiche Motiv gemalt. Trotzdem war jedes Bild anders und trug unverwechselbar die Handschrift des jeweiligen Künstlers. Seine Aufgabe als Leiter der Gruppe sieht Haslbeck darin, jedem Einzelnen zu spannenden Akzenten in seinen Werken zu verhelfen. Aber auch die Kursteilnehmer unterstützten sich gegenseitig mit guten Ideen.
Seit frühester Kindheit setzt sich Günter Haslbeck aktiv mit Malen und Zeichnen auseinander. Bald widmete er sich zusätzlich der Fotografie und der Dunkelkammertechnik. Seit 2000 kamen - oft surreal verfremdete - Bildbearbeitungen eigener Fotografien sowie Plakatentwürfe mittels Computertechnik hinzu. Von 1968 bis 1988 nahm Haslbeck intensiven privaten Unterricht zur Aquarelltechnik bei Studienprofessor August Reng in Straubing. Weitere Fortbildungen besuchte er bei Kunstmaler Alois Koch, Straubing und Andreas Mattern, Berlin. Seine eigene künstlerische Sprache entwickelte er durch das Studium von Aquarellen von Emil Nolde, Oskar Koller und Bernhard Vogel, Salzburg, um nur einige zu nennen. „Mein Ziel ist es moderne Aquarellbilder zu malen“ erklärt Haslbeck. Das versucht er durch Verfremdung und Veränderung des Gesehenen zu erreichen. Durch eigene Farb- und Formwelten entstehen lebendige und spontane Bilder von Landschaften, Städten, Blumen und Menschen, die Spielraum zu Interpretation des Motivs geben.
"Wir verstehen uns als Maler, die unter keinem Leistungsdruck stehen", betont Haslbeck. Ziel sei es, seine Kreativität zu entdecken und weiterzuentwickeln. "Regelmäßig stellen wir eine Auswahl unserer Bilder der Öffentlichkeit vor, dazu gehört auch immer ein großformatiges Gemeinschaftswerk." Günter Haslbeck hält auch Aquarellkurse im Familien- und Bürgerzentrum Mittendrin in Kemnath. Wer Interesse hat, an einem Kurs im neuen Unterrichtsjahr teilzunehmen, kann sich alle zwei Wochen mittwochs unter Telefon 09642/70 33 800 anmelden. Der nächste Kurs beginnt am Mittwoch, 22. September, um 18.30 Uhr.













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