Einen bunten Melodienmix mit Musik aus verschiedenen Stilepochen versprach Dirigent und Musikleiter Jürgen Kratochvill den zahlreichen Zuschauern beim Konzert der Jugendbergmannskapelle Pegnitz auf der Seebühne. Über 90 Minuten lang zogen die Musiker die Freunde von guter Blasmusik in ihren Bann.
Musical-, Pop- und Filmmusik
"Bayerisch-böhmische Blasmusik spielen wir kaum mehr", sagte Dirigent Kratochvill. "Wir konzentrieren uns auf Musical, Pop- und Filmmusik, denn diese Musik kommt bei unseren jungen Musikanten besser an." Der engagierte Kapellmeister ist Musiklehrer an der Realschule in Hersbruck. Im Laufe des Konzerts stellte er nicht nur die Solisten, sondern alle seine 34 Musikanten einzeln vor. War das erste Seebühnenkonzert der Kemnather Jugendblaskapelle am 11. Juli wegen des schlechten Wetters ausgefallen, so herrschte bei diesem Konzert eitel Sonnenschein.
Die Musikanten saßen unter einem großen Pavillon. Die Zuschauer mussten coronabedingt in Abständen vor dem Musikpavillon Platz nehmen. Schon der erste Titel "Welcome to the Jungle" der Band Guns N' Roses ließ aufhorchen. Es follgte der Beatles-Song "Can't Buy Me Love" aus der gleichnamigen amerikanischen Teenie-Komödie aus dem Jahr 1987. Auch Samba-Rhythmen gab es bei dem Lied "It Had Better Be Tonight" ("Es wäre besser heute Nacht"), das Henri Mancini 1963 für den Film "Der rosarote Panther" komponierte.
Nicht einfach zu spielen für die Jungmusikanten war die Titelmelodie aus dem Italowestern "Mein Name ist Nobody" (1973). Flott und rhythmusbetont war das Medley aus dem Musical "Grease". Ein Raunen ging durch die Zuhörer, als der Dirigent ein Medley der schwedischen Popgruppe Abba ankündigte. Bei Melodien wie "Fernando", "Dancing Queen" und "Mama Mia" waren einige so begeistert, dass sie leise mitsummten und sich sanft im Rhythmus wiegten.
"Skyfall" und "Eighties Flashback"
Mitreißend war auch die Musik zu dem James-Bond-Film "Skyfall". Präzise meisterten die jungen Musiker die vertrackten Rhythmen. Ein packender musikalischer Rückblick in die 80er Jahre war das Pop-Medley "Eighties Flashback". "Das war die Dekade der Popper und Punks", erklärte Dirigent Kratochvill.
Mit dem Stück "Für Elise" hatte die Jungbergmannskapelle auch ein Werk von Ludwig van Beethoven im Programm. Das melodische Motiv dieser Komposition für Klavier wurde bereits in der langsamen Einleitung vorgestellt, dann wurde es in einem rasanten Tempo von den Blechbläsern aufgenommen und von den Holzbläsern weiterentwickelt. So wie es sich für eine Bergmannskapelle gehört, dirigierte Kratochvill zum Schluss das "Steigerlied". Dabei klatschten einige mit, andere stimmten in den Refrain "Glück auf, der Steiger kommt" ein. Bei der Zugabe besann sich der Dirigent doch noch auf die böhmische Blasmusik. Mit der Polka "Wir Musikanten" von Kurt Gäble ging das eindrucksvolle Sonntagskonzert zu Ende.
"Ihre freiwilligen Spenden kommen unserer Jugendarbeit zu Gute", sagte der Dirigent. "Der Lockdown war für uns nicht nur negativ, er hat bei uns viel bewirkt", erzählte er. Die Hälfte aller bei dem Konzert vorgetragenen Stücke wurden während der Pandemie online eingeübt.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.