Kemnath
09.11.2020 - 13:10 Uhr

Chorsänger und Musikant zur letzten Ruhe gebettet

Herbert Fischer wurde auf dem Kemnather Friedhof in einem Urnengrab beigesetzt.

Herbert Fischer wurde auf dem Kemnather Friedhof in einem Urnengrab bestattet. Bild: jzk
Herbert Fischer wurde auf dem Kemnather Friedhof in einem Urnengrab bestattet.

„Hat man vom Gott bestimmte Fähigkeiten erhalten, soll man diese auch der Allgemeinheit zur Verfügung stellen“ war das Lebensmotto von Herbert Fischer, der am Samstag auf dem Kemnather Friedhof beigesetzt wurde. Nach einem erfüllten Leben war er am 27. Oktober im 93. Lebensjahr gestorben.

In seiner bewegenden Traueransprache blickte Stadtpfarrer Thomas Kraus auf das Leben Fischers zurück: 1963 übernahm er in Kemnath das Steuerbüro Schreglmann, das er bis 1991 führte. 1962 schloss er mit Elisabeth Graßinger den Bund der Ehe. Das Paar bekam die beiden Söhne Peter und Christoph. Mit nur 47 Jahren starb Herbert Fischers Ehefrau 1983 an einem schweren Krebsleiden. Mit viel Gottvertrauen überwand er diesen schweren Schicksalsschlag. In Gisela Rohmer fand er eine neue Lebensgefährtin, die er 1987 heiratete.

„Er war ein Multitalent“, sagte der Geistliche, „er hatte sich der Musik und auch der Heimatgeschichte verschrieben.“ Er habe gerne mit und für andere musiziert und sei als sehr geselliger, einfühlsamer, hilfsbereiter und großzügiger Mensch sehr geschätzt gewesen. Ein Leben lang pflegte er seinen echten und bodenständigen Glauben.

„1978 war Herbert Fischer einer der Initiatoren zur Gründung des Heimatlichen Arbeits- und Förderkreises Kemnath und Umgebung“, sagte Vorsitzender Robert Schön in seinem Nachruf. Geschickt und zielstrebig habe er 20 Jahre lang diesen Verein geführt, den er im Laufe der Zeit zu einem der mitgliederstärksten Vereine der Stadt Kemnath ausbaute. Seine inhaltlichen Schwerpunkte seien die Heimatkunde und die Kultur im Kemnather Land, die Stadt- und Heimatgeschichte, die Archivforschung und Kunstausstellungen für örtliche Künstler gewesen. „Mit einer hohen Zahl an aktiven Arbeitsgruppen hat er die Grundlage des heutigen Vereins mit seinen vielfältigen Tätigkeiten geschaffen“, erzählte Schön weiter.

Siegfried Schiedlofsky, Vorsitzender der Liedertafel Kemnath, trauerte um ein langjähriges Mitglied und einen verdienten Sangesbruder. Seit 1957 war Fischer als aktiver Sänger in verschiedenen Chören tätig. Zunächst bei der Liedertafel Eschenbach und nach seinem Umzug nach Kemnath in den 1960er Jahren bei der Liedertafel Kemnath. Bereits 2007 wurde ihm vom Fränkischen Sängerbund die goldene Ehrennadel für 50 Jahre Singen im Chor verliehen. „Herbert war ein Sänger und Musiker aus Leidenschaft“, betonte Schiedlofsky, „mit seiner sonoren Bassstimme war er eine große Stütze in jeder Chorgemeinschaft.“ Als Kassier und Schriftführer habe er maßgeblich das Vereinsgeschehen mitgeprägt. Er engagierte sich auch als Gründungsmitglied und langjähriger Sänger im Gruppenchor Max Reger. Mit dem Kemnather Dreigesang, den er 1978 mit seinen beiden Sangesbrüdern Erich Heinisch und Hermann Braun gegründet hat, wurde er weit über die Grenzen Kemnaths hinaus bekannt.

Kemnath02.11.2020

„Wegen der Corona-Pandemie kann unser Männerchor dieses Requiem musikalisch leider nicht mitgestalten“, bedauerte Schiedlofsky. Trotzdem erklangen beim Requiem einige Lieblingslieder des Verstorbenen: Die Kemnather Sängerinnen Monika Fink, Sieglinde Wick und Sonja Sporrer sangen nämlich mit ihrem Akkordeonbegleiter Roland Küffner die Deutsche Bauernmesse von Annette Thoma. Josef Zaglmann begleitete den Geiger Siegfried Zaus auf der Kirchenorgel. Wegen der strengen Sicherheitsvorschriften konnte nur eine beschränkte Zahl von Trauergästen am Requiem für Herbert Fischer teilnehmen und ihn auf seinem letzten Weg zum Kemnather Friedhof begleiten.

 
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