Seit zehn Jahren gibt es den Kleinen Dienst in Kemnath. Als ökumenische Aktion der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Wirbenz und Kemnath war er ins Leben gerufen worden. Der Kerngedanke war die organisierte Nachbarschaftshilfe innerhalb der Gemeindegrenzen. "Der Kleine Dienst soll eine schnelle, unbürokratische, diskrete und unentgeltliche Hilfe für den Nächsten sein", betonten damals die beiden Pfarrer Konrad Amschl und Dirk Grafe. Für die Helfer sollte es gelebte Nächstenliebe im christlichen Sinn sein." Nach diesem Prinzip bringen sich Ulrich Grosser und Gertraud Panzer als Ansprechpartner des Kleinen Dienstes ein. Beide helfen gerne und ehrenamtlich, wo Hilfe gebraucht wird. Sie bekommen dafür keinerlei Vergütung. "Das wollen wir auch gar nicht."
Sie haben die Aufgabe, die Hilferufe anzunehmen, zu prüfen und zu entscheiden, welcher Helfer jeweils am besten eingesetzt werden kann. Von ihnen erfahren die Anrufer auch, ob der Kleine Dienst für die gewünschte Hilfeleistung zuständig oder ob eine Weitervermittlung sinnvoll ist. Der Kleine Dienst solle keine professionellen Pflegedienste, keinen Berufsstand oder Taxidienst ersetzen. Auf keinen Fall dürften Helfer beim Umgang mit Pflegebedürftigen oder Schwerkranken überfordert werden.
20 Dienste hat Grosser in diesem Jahr bereits übernommen, bei Panzer sind es 10. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Fahrten zum Arzt, ins Krankenhaus, zur Sparkasse, zum Einkaufen, zur Fußpflege, zum Friseur und auf den Friedhof zur Grabpflege. Nach der Ankunft der Flüchtlinge fielen auch Fahrten von Hahneneggaten zum Deutschunterricht nach Kemnath an. "Das hat sich aber jetzt erledigt", erzählt Grosser.
"Es könnten ruhig mehr Anfragen kommen", meinen sie. Aber manche trauten sich aus falsch verstandener Scheu nicht, anzurufen. Außerdem gebe es die Nachbarschaftshilfe, Hilfe durch Verwandte und Bekannte, die blauen Mitfahrerbänke, die AWO und seit Oktober das E-Baxi.
Der Flyer "Brauchen Sie Hilfe?" gibt Auskunft über die Angebote des Kleinen Dienstes: stundenweise Betreuung eines Pflegebedürftigen, Babysitten, wenn die Eltern einen wichtigen Termin haben oder krank sind, Besorgungen im Gemeindebereich erledigen, alte, einsame oder kranke Menschen besuchen, Behördenbriefe schreiben, Formulare ausfüllen, die Begleitung bei Arztbesuchen oder bei Behördengängen übernehmen oder alte Menschen zu Gottesdiensten oder zu einem Gräberbesuch fahren. "Das sind für uns alltägliche Kleinigkeiten, die aber manchen Mitmenschen ihr Leben wirklich erleichtern können", betonen sie.
Hilfesuchende können sich an die beiden oder auch jederzeit an das Katholische Pfarramt Kemnath, Telefon 09642/2833, sowie ans evangelische Pfarramt Wirbenz, Telefon 09642/2853, wenden.













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