Nicht so viele Musikanten wie zuvor waren zum Musikantenstammtisch gekommen, aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Natürlich haben die Musikanten in der Pandemie darunter gelitten, dass sie sich nicht zum Musizieren treffen konnten. Deshalb haben sie in ihrer WhatsApp-Gruppe "Wirtshausmusikanten" Lieder aufgenommen und online übermittelt. Auch "selber gstrickte" Stückln waren darunter, die sie öffentlich vielleicht gar nicht gespielt hätten. "Ein schönes Stück", "Super gespielt" und "Dankeschön für musikalischen Grüße" waren einige der Nachrichten, die auf den Smartphones landeten.
Bei Maria und Herbert Storek liefen die Fäden zusammen. Sie waren der Dreh- und Angelpunkt dieser musikalischen Kommunikation. Sie wollten die Musikantentreffen in Kemnath auf alle Fälle am Leben erhalten. "Jetzt geht es schön langsam wieder los", freuten sie sich, als sie die Musikanten und die Freunde der Volksmusik beim "Sertl" begrüßen konnten.
"Der Herbert" achtete genau darauf, dass kein Musikant beim Vorspielen zu kurz kam. Zwischendurch griff er auch selbst zu seiner Steirischen Harmonika und spielte "Don Camillo und Peppone", "Der Paul und sein Gaul" und das "Rindvieh" ("I bin fidel"). Bei "Der alte Jäger vom Silbertannental" und "Wenn der Hahn macht an Kraher" stimmten viele in den Refrain mit ein.
"Schau dir deine Freunde gut an", mahnte seine Ehefrau Maria bei ihrem Gesangsvortrag. Christine Bleiber aus Mitterteich spielte mit ihrer Steirischen Harmonika die "Schafberg Polka", "Lustige Spielleut'" und "Hey Slavko, spiel uns eins".
Für eine Bombenstimmung sorgten Gerd Retzer (Akkordeon) und Werner Meier (Gitarre) aus Vorbach mit den flotten Stückln "Nach meiner Heimat, da zieht's mich wieder", "Jeder Tag bringt neue Hoffnung", "Grüß dich Gott, Frau Wirtin", "Seemann, lass das Träumen" und "Santo Domingo". Mit viel Humor erklärten sie ihren Zuhörern, "wos a echter Bayer is". Beim "Schlammersdorfer Lied" und beim Heimatlied "Dort, wo uns're Heimat ist" sangen auch Helga Dollhopf und Maria Storek mit. Hans Graf aus Kemnath und Werner Ponnath aus Immenreuth sorgten mit ihren Tiroler Ratschn für eine zusätzliche rhythmische Begleitung.
Ludwig ("Lucki") Lindner aus Kirchenthumbach hatte gleich zwei Instrumente mitgebracht. Abwechselnd spielte er mit seiner Steirischen Harmonika und seiner Trompete "Heit is wos gescheh'n", Die "Rosi Polka" und den "1809er Marsch". Zusammen mit Maria Storek trug er die "Vollmond Polka" vor. Viel Applaus bekamen auch Edeltraud Frank und Christa Böhm vom Josefshofer Hausgesang für "Der Steirische Brauch", "Der Weltuntergang", "Der Adam war im Paradies" und "Schüttel mein Birnbaam". Zu dem neapolitanischen Lied "Santa Lucia" hatten sie eine eigene Textversion gedichtet. Einige dieser Lieder wird Edeltraud Frank aus Reuth bei Erbendorf auch bei ihrem eigenen Musikantenstammtisch im Schützenhaus in Thumsenreuth zu Gehör bringen.
Leise Töne schlug Helmut Reichl aus Pressath bei seinen Gitarrensoli "Blue Hawaii", "Vaya Con Dios", "Amor, Amor, Amor" und "Spiel noch einmal für mich Habanero" an. Mit der flotten Polka "Heut geht's auf", dem "Slowenischen Bauerntanz", der "Stegreif-Polka", dem "Gretl-Boarischen", dem "Tanzboden Walzer", dem "Wadl Boarischen" und der "Tante Mizzi" stellte sich der Akkordeonspieler Sebastian Zeitler aus Waldsassen dem Publikum vor.
Ganz ohne instrumentale Begleitung stimmte Konrad Lang aus Großbüchlberg bei Mitterteich bekannte Volkslieder wie "Frisch gesungen" an. Immer wenn Willi Prechtl aus Fichtelberg zu seinem Saxofon griff, stieg die Stimmung. Der Leiter der Mehlmeisler Dorfmusikanten verstand es ausgezeichnet, Evergreens wie "Mitsou", "Tanz mit mir", "Corinna", "Aloha Oe" und "Eine Reise ins Glück" so gekonnt zum Klingen zu bringen, dass alle begeistert mitsangen. Gerd Retzer und Helmut Reichl begleiteten ihn. Manchmal spielte auch "Lucki" Leitner mit seiner Trompete mit.
Die dankbaren Zuhörer sparten nicht mit Applaus. Immer wieder gaben einige humorvolle Geschichten zum Besten.
"Jetzt geht es schön langsam wieder los."
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