"Die Reifung des Immunsystems kann durch natürliche Maßnahmen vom Säuglingsalter an gezielt unterstützt werden", betonte der Facharzt für Innere- und Allgemeinmedizin. Eine gestörte Darmflora beeinflusse die Körperabwehr. Sie könne durch richtige Ernährung und eine gezielte Sanierung verbessert werden.
Eine gesunde Darmflora bewirke ein stabiles Immunsystem und beuge Entzündungen vor, erklärte Hage. Schadstoffe des Ökosystems Darm seien Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten, chemische Schadstoffe wie Pestizide und Schwermetalle, manche Arzneimittel, Cortisol und Toxine wie Alkohol. Auch biologische Toxine könnten eine immununterdrückende Wirkung auf den Darm haben.
Wenig Fleisch
Eine abwechslungsreiche, frische und saisonorientierte Ernährung stabilisiere die Darmflora. Deshalb sollten Fertigprodukte gemieden, wenig Fleisch gegessen und nur hochwertige Fette und Öle verwendet werden. Ballaststoffe seien Nahrung für die Darmflora. Sehr gesund seien alte Getreidesorten wie Dinkel. Stuhlunregelmäßigkeiten, Bauchschmerzen, Reflux, Blähungen, Ekzeme, Müdigkeit und Infektanfälligkeit nannte der Arzt als Anzeichen für eine Störung der Darmflora. "Eine Umstellung der Ernährung bringt oft mehr als Medikamente."
"Das Kind fiebern lassen, denn fiebersenkende Medikamente verhindern keinen Fieberkrampf", sagte Hage zur Behandlung eines fieberhaften Infekts. Auf ausreichend Flüssigkeit achten und körperliche Schonung seien ebenfalls wichtige Maßnahmen. Zeige das Fieberthermometer drei Tage lang über 39 Grad an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Gleiches gelte bei einem hochfieberhaften Infekt im ersten Lebensjahr.
Richtige Diagnose wichtig
Am Beispiel von Scharlach und Borreliose zeigte Hage auf, wie wichtig ein gesundes Immunsystem für die Abwehr dieser Infektionskrankheiten ist. Bei einem Zeckenbiss müsse die Zecke umgehend entfernt werden. Da es gegen Borreliose keine Impfung gebe, sei hier eine gute Immunlage besonders wichtig. "Diese Erkrankung wird oft zu spät erkannt, denn die Borrelien sind Meister der Tarnung und Veränderung", warnte der Referent. Um unnötige Behandlungen zu vermeiden, sei eine korrekte Diagnosestellung sehr wichtig. Die sogenannte Wanderröte sei ein sicheres Anzeichen für einen Zeckenbiss. Eine antibiotische Therapie könne zu Nebenwirkungen und Resistenzen führen.
Scharlach sei eine bakterielle Infektion und trete in der kalten Jahreszeit durch Tröpfcheninfektion auf, führte der Arzt aus. Auch hier ist eine antibiotische Behandlung angezeigt.














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