Kemnath
08.11.2018 - 14:59 Uhr

Fast 600.000 Euro in neun Jahren

Das Förderprogramm "Junge Familien - Leben und Wohnen in Kemnath" kostet der Stadt Kemnath viel Geld. Und sie gibt es dafür weiterhin gerne aus.

Die Stadt verlängert ihr Erfolgsprogramm: Für weitere drei Jahre - also bis Ende 2021 - ist das Förderprogramm "Junge Familien - Leben und Wohnen in Kemnath" gültig. Seit es 2009 erstmals aufgelegt worden war, sind exakt 596 394 Euro an Bürger ausbezahlt worden.

Konkret speist sich das Förderprogramm aus drei Töpfen - der Kinderförderung bei Kauf oder Neubau von Wohneigentum, der Förderung für den Erwerb städtischer Baugrundstücke sowie das Begrüßungsgeld für Neugeborene. Aus dem ersten Topf wurden bislang 367 125 Euro ausbezahlt, aus dem zweiten 152 869 Euro sowie aus dem dritten knapp 76 400 Euro. Bürgermeister Werner Nickl informierte der Stadtrat darüber, dass insgesamt 143 Förderanträge für den Kauf und Neubau von Wohneigentum bei der Stadt eingegangen seien: Diese unterstützte bisher 113 Wohnhausneubauten oder Immobilienkäufe. Zusätzlich gewährte sie 30 Mal eine Kinderförderung für Neugeborene nach Erstbezug des Förderobjekts. Die entsprechenden Wohnobjekte liegen schwerpunktmäßig in Kemnath selbst, aber auch in Waldeck, Löschwitz, Haunritz, Fortschau, Atzmannsberg, Berndorf, Kuchenreuth, Kötzersdorf, Neusteinreuth, Oberndorf und Pinzenhof.

Im Bereich der Kinderförderung wird der Kauf oder Neubau von Wohneigentum (gesamtes Stadtgebiet) für Ehepaare, Lebenspartnerschaften und Alleinerziehende mit mindestens einem im Haushalt lebenden Kind im Alter bis 16 Jahren gefördert. Die Mittel werden auch für Kinder gewährt, die in den ersten drei Jahren ab Einzug erstmals zum Haushalt des Förderempfängers gehören. Die Höhe der Zuschüsse liegt in den besonderen Fördergebieten - also in den Ortskernen von Kemnath und Waldeck - für das erste Kind bei 3000 Euro, für das zweite bei 4000 Euro und ab dem dritten bei je 5000 Euro. Im restlichen Stadtgebiet betragen die Sätze 1500, 2000 und 2500 Euro.

Bei den Baugrundstücken der Stadt muss das geförderte Objekt Hauptwohnsitz und dauerhaft von der Familie genutzt sein. Dafür gibt es drei Euro pro Quadratmeter Erwerbsfläche, maximal 2500 Euro. Für neugeborene Kinder mit Hauptwohnsitz in Kemnath, deren Eltern ebenfalls mit Hauptwohnsitz in Kemnath gemeldet sind, wird ein einmaliges Begrüßungsgeld in Höhe von 200 Euro bezahlt.

Jutta Deiml (SPD) und Heidrun-Schelzke-Deubzer (Grüne) plädierten für eine Ausweitung des Programms. Deiml betonte, dass bei der Kinderförderung bei Kauf oder Neubau von Wohneigentum alle Ortsteile gleich behandelt und somit auch die Förderung außerhalb der Ortskerne von Waldeck und Kemnath erhöht werden sollte.

Schelzke-Deubzer regte an, dass es auch dann eine Kinder-Förderung geben sollte, wenn die Stadt Gastbeiträge für Betreuungseinrichtungen außerhalb der Kommune bezahlen müsse. Sowohl Bürgermeister Nickl als auch FW-Sprecher Christian Baumann lehnten eine Erweiterung der Bestimmungen ab.

Der Rathauschef erinnerte daran, dass es sich bei dem Förderprogramm um eine freiwillige Leistung der Kommune handle und die Stadt dafür viel Geld in die Hand nehme. Den vorliegenden Entwurf nahmen die Stadträte mehrheitlich gegen die Stimmen der Grünen-Fraktion und von Jutta Deiml an, da diese an einer Erweiterung festhielten.

 
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