Das Fest Darstellung des Herrn, volkstümlich Mariä Lichtmess genannt, war ursprünglich ein Marienfest. Die Gottesmutter Maria war nach 40 Tagen mit ihrem Sohn Jesus und einer Opfergabe in den Tempel gegangen, um ihn Gott zu weihen und "darzustellen". 40 Tage nach Weihnachten erinnert das Fest an diese Handlung für die Heilige Familie.
An Mariä Lichtmess werden Kerzen gesegnet, oft auch solche für den liturgischen Bedarf während eines Gottesdienstes. Brennende Kerzen symbolisieren für Christen, dass Jesus Christus neues Licht in die Welt gebracht hat. Den Namen "Mariä Lichtmess" verdankt das Hochfest diesen Kerzensegnungen und Lichterprozessionen.
Auch in der Pfarrei Kemnath konnten dafür wieder Spenden von Altar- und Ewiglicht-Kerzen für die Stadtpfarrkirche und die Filialkirchen in Oberndorf und Schönreuth abgegeben werden. Die Spender konnten die Kerzenspende in einem Briefumschlag im Sammelkörbchen oder im Briefkasten des Pfarrbüros abgeben. Dabei war es möglich, einen Wunsch anzufügen, für welche Art von Kerzen sie ihr Opfer geben wollten. Nach der Eröffnung des Gottesdiensten weihte Stadtpfarrer Thomas Kraus die Kerzen.
Zu Beginn seiner Predigt zitierte er den Spruch "Immer, wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her". Der greise Simeon habe im Tempel das Licht Gottes geschaut. Unter der Leitung von Josef Zaglmann sangen Elisabeth Daschner, Liane Preininger und Ursula Dadder die Deutsche Liturgische Messe von Carl Frey und Lieder vom Licht Gottes.
Der 2. Februar ist ein sogenannter Lostag und in mehrerlei Hinsicht ein mystischer Termin mit traditionellem Brauchtum. So markiert das Datum das Ende der finsteren Jahreszeit, in der einst im Haus bei Kerzenschein gearbeitet werden musste. Der Tag ist bereits wieder um eine Stunde länger als zur Wintersonnenwende. Früher begann am 2. Februar das Bauernjahr. Wenn es die äußeren Umstände erlaubten, wurde die Feldarbeit wieder aufgenommen. Knechte und Mägde bekamen den Rest ihres Jahreslohns ausgezahlt und obendrein ein paar Tage frei - oft der einzige Urlaub im Jahr. Und es entschied sich, wer auf dem Hof behalten wurde oder sich einen neuen Dienstgeber suchen musste.
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