Die erste Veranstaltung "Ich bin gerne Chefin! Gründerinnen und Entscheiderinnen in der (Nord-)Oberpfalz" mit der Gründungsberatung "O/HUB" der OTH Amberg-Weiden und dem Co-Working-Space Kemnath kam gut bei den Teilnehmern an. Sandra Loew, Geschäftsführerin von "Dr. Loew Soziale Dienstleitungen", gab als Referentin wertvolle Impulse und leitete einen tiefgründigen Austausch unter den Teilnehmerinnen ein. Für sie ist klar: "Ich bin gerne Chefin, weil ich gestalten kann."
Schon seit längerer Zeit gibt es die Veranstaltungsreihe "Ich bin gerne Chefin!" an der OTH Amberg-Weiden. Zum ersten Mal kam diese Reihe nach Kemnath und nach langer Zeit fand diese Netzwerkveranstaltung vor Ort statt. Viele Gründerinnen kamen zu dem Termin im Co-Working-Space. Dr. Bastian Vergnon von der OTH Amberg-Weiden und Thomas Völkl, Geschäftsführer der "Coworking Kemnath GmbH", begrüßten die Teilnehmerinnen. Mit einer kurzen, aber intensiven Austausch-Runde startete der Abend. Dabei konnten die Gäste erste Kontakte knüpfen.
Veraltete Strukturen aufbrechen
Anschließend gab Sandra Loew einen Einblick in ihr Unternehmen und ihre Rolle als Geschäftsführerin. Sie trägt für etwa 4000 Menschen - davon 2000 Mitarbeitende - die Verantwortung. Sie berichtete, wie sie den Weg in ihre Führungsposition erlebte, aber auch, welche Höhen und Tiefen sie erfuhr. Ihr Unternehmen ist in einer Netzwerkstruktur aufgebaut und hat eine sehr flache Hierarchie. Nicht nur deswegen sei ein hoher Grad an Austausch und Kollegialität möglich, so Loew.
Da das jedoch nicht immer so gewesen sei, habe sie zu Beginn ihrer Tätigkeit als Führungskraft viel Energie in den Umbau ihrer Firma gesteckt. Veraltete Strukturen mussten aufgebrochen und Gewohnheiten verändert werden. Im Jahr 1998 sei das gerade als Frau alles andere als leicht gewesen. Wichtig sei für Loew, dass sie sich nicht auf die gleiche Ebene wie ihre Mitarbeitenden stellt, aber begreifbar und nahbar ist. Eine patriarchale Führung habe sie schon erlebt. Das sei aus ihrer Sicht jedoch keine Lösung und hemme jede Kreativität im Unternehmen.
Loew sei es wichtig, dass die Verantwortlichkeiten im Unternehmen klar kommuniziert werden und jeder so befähigt ist, dass er oder sie in seinem oder ihrem Bereich die Entscheidungen treffen kann. Wenn Probleme auftreten, sei Sandra Loew als Geschäftsführerin da.
Unterstützung von außen
"Eine Doppelspitze war für uns nie eine Frage und ich bin auch überzeugt, dass eine Doppelspitze an der Unternehmensführung nicht erfolgreich funktioniert", sagt Loew. Bei kritischen Themen müsse letztendlich jemand die Entscheidung treffen und die Verantwortung dafür übernehmen. Selbst hole Loew sich auch immer wieder Unterstützung von außen. Sei es durch Coaching oder durch psychotherapeutische Begleitung. Auch sei ihre Ausbildung zur Gestalttherapeutin eine wichtige und rückblickend wertvolle Grundlage gewesen, die ihr in Themenbereichen der Führung viel weitergeholfen habe. Im Anschluss wurden noch viele weitere Themen im gemeinsamen Austausch diskutiert.
"Ich bin gerne Chefin"
- Veranstaltungsreihe: initiiert von "O/HUB" der OTH Amberg-Weiden sowie in Kooperation des Co-Working-Space in Kemnath
- Anmeldung: event[at]coworkkem[dot]de
- Zielsetzung: Netzwerkbildung und der Versuch zu klären, warum nur 30 Prozent der Frauen Führungskräfte und ein Drittel der Gründer von deutschen Unternehmen Frauen sind. Die Veranstaltungsreihe will aufzeigen, wie Politik, Wirtschaft und Hochschulen Entscheiderinnen und Gründerinnen in der (Nord-)Oberpfalz unterstützen können.
- Nächste Veranstaltung: Dienstag, 7. Februar, um 19 Uhr im Co-Working-Space Kemnath mit einem Impulsvortrag von Susanne Horn, Geschäftsführerin der Brauerei Bischofshof
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