Kemnath
08.11.2020 - 09:44 Uhr

Hubertusmesse in Kemnath: Gottes Schöpfung bewahren

Stadtpfarrer Thomas Kraus zelebrierte die Hubertusmesse,, die von den Kaibitzer Schloßbläsern (im Hintergrund) musikalisch gestaltet wurde. Bild: jzk
Stadtpfarrer Thomas Kraus zelebrierte die Hubertusmesse,, die von den Kaibitzer Schloßbläsern (im Hintergrund) musikalisch gestaltet wurde.

Um den 3. November, am Geburtstag des Bischofs Hubertus von Lüttich, werden vielerorts Hubertusmessen gefeiert. Am Samstag hatte die Kreisgruppe Kemnath im Bayerischen Jagdverband (BJV) Mitglieder, Jäger und die Bevölkerung zur traditionellen Hubertusmesse mit Jagdhornklängen in die Stadtpfarrkirche eingeladen. Die erlaubte Teilnehmerzahl wurde dabei nicht überschritten.

Dr. Wolfgang Schinner, Bruno Ponnath und Rainer Bayer hatten neben dem Volksaltar einen prächtigen Hubertusaltar aufgebaut. Ein Hirschgeweih mit einem Kruzifix zwischen den Geweihstangen wies auf die Hubertuslegende hin.

"In der derzeitigen Corona-Pandemie müssen wir wachsam bleiben, gut aufeinander aufpassen und den richtigen Abstand halten", betonte Stadtpfarrer Thomas Kraus in seiner Predigt.

Wachsam bleiben, Abstand halten und sich um Tiere mit Respekt und Achtung sorgen, gehöre auch zur Tätigkeit eines Jägers - und immer wieder neues Staunen über die Vielfalt und die Eigenart der Schöpfung. Ohne jegliche Ahnung von der Natur, vom Wild und von den Zuständen in Wald und Flur schimpften ahnungslose unbeteiligte Außenstehende oft über die Jagd und die Jäger.

Dabei werde pauschalisiert, ohne zu merken, was man damit anrichtet. "Wir sagen den Jägerinnen und Jägern ein dankbares Vergelt's Gott", betonte der Pfarrer, "ohne ihr verantwortungsvolles Handeln und die Sorge und Pflege geht es nicht." Rita Ponnath trug die Fürbitten vor.

Unter der Leitung von Hornmeister Ely Eibisch brachten die Kaibitzer Schloßbläser die "Hubertusmesse" von Reinhold Stief zu Gehör. Nach dem Segen stimmten die Gottesdienstbesucher ein in das Lied "Großer Gott, wir loben dich". Sie bedankten sich mit Beifall bei den Bläsern.

Zum Auszug erklang der Hubertusmarsch. Der Vorstand der Kreisgruppe Kemnath im Bayerischen Jagdverband (BJV) bedankte sich bei Stadtpfarrer Thomas Kraus und den Kaibitzer Schloßbläsern für die würdevolle Gestaltung der Hubertusmesse.

Hintergrund:

Der heilige Hubertus

Geboren ist der heilige Hubertus um das Jahr 655. Er lebte zunächst als Pfalzgraf am Hof des Frankenkönigs Theoderich III. in Paris und ging später nach Metz. Er war ein Jäger, der, ob Werktag oder Feiertag wild und hemmungslos alles jagte, was ihm vor den Bogen kam. Bei der Jagd hatte er das Gefühl, Herr zu sein über Leben und Tod. Schranken und Skrupel kannte er dabei scheinbar nicht.

Der Legende nach bekehrte er sich, als er bei einer entfesselten Jagd ein strahlendes Kreuz im Geweih eines Hirschen bemerkte. Dieses einschneidende Erlebnis brachte ihn zur Besinnung und zur Umkehr. Er erkannte seine gottwidrige Einstellung und seine Selbstsucht und änderte sein Leben. Plötzlich wusste er sich in seinem Handeln Gott gegenüber verantwortlich, weil er im Geschöpf dem Schöpfer begegnete. Es wurde ihm bewusst, dass er selbst ein Geschöpf Gottes ist. Er stellte sich den Fragen: „Bin ich wirklich Herr über Leben und Tod?“ und „Ist die Kreatur, die Natur etwas, über das ich als Mensch willkürlich verfügen kann?“ Sein Glaube festigte sich immer mehr. Er ließ sich zum Priester weihen und wirkte als Glaubensbote in Brabant und den Ardennen. Um 706 wurde er Bischof von Maastricht, verlegte aber später seinen Bischofssitz nach Lüttich. 727 ist er gestorben. Hubertus ist der Schutzpatron der Jäger und Schützen. Mancherorts wird er auch zu den 14 Nothelfern gerechnet. Sein Attribut ist ein Hirsch mit einem Kruzifix im Geweih. Christlichen Jägern gilt die Hirschlegende als Vorbild der Mäßigung und Ansporn zur waidgerechten Jagd.

 
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