Kemnath
05.10.2020 - 16:55 Uhr

Kemnath feiert Erntedank: Mut zum Umdenken

Mit einem Festgottesdienst und einem großen Gabenaltar beging die Pfarrei Kemnath das Erntedankfest. Dabei dankten sie Gott für eine gute Ernte – auch in Krisenzeiten.

Die Erntedankkrone in Kemnath hat die Dorfgemeinschaft Berndorf gestaltet. Bild: kaz
Die Erntedankkrone in Kemnath hat die Dorfgemeinschaft Berndorf gestaltet.

"Auch in diesem Jahr wollen wir Gott für die gute Ernte danken", erklärte Stadtpfarrer Thomas Kraus zu Beginn des Erntedankgottesdienstes. Vom prächtigen Gabenaltar, der von der KAB mit Blumen, Brot und verschiedenen Obst- und Gemüsesorten geschmückt und aufgebaut worden war, ging ein angenehmer Herbstduft aus, der sich in der gesamten Kirche verteilt hatte.

Kraus ermutigte in seiner Predigt zum Umdenken. "Gerade in der Coronazeit, wo vieles nicht mehr geht, sollten wir dankbar sein, dass uns alles Wesentliche, was wir zum Leben brauchen, auch 2020 geschenkt wurde." Auch der Gedanke, dass immer alles schneller, höher und günstiger werden müsse, sollte überdacht werden. "Ein neues Maß an Glauben und Ehrfurcht vor dem langsamer werden ist das Ziel", so Kraus. Auch der Mensch befinde sich auf einem langsamen Weg hin zur ewigen Ernte bei Gott.

In seiner Predigt bezog sich Kraus auch auf die neue Erntekrone. Diese wurde in über 200 Arbeitsstunden von der Berndorfer Dorfgemeinschaft gebunden und enthält fünf verschiedene Getreidesorten: Dinkel, Hafer, Weizen, Gerste und Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen (Futtergetreide). Bereits vor zwei Monaten wurde das Korn geerntet. Die unterschiedlichen Getreidesorten hätten im übertragenen Sinn alle eine Bedeutung für "den Auftrag des Menschen als Krone der Schöpfung". So wie die neue Krone durch die Arbeit der Berndorfer langsam entstanden ist, verhält es sich auch mit der Ernte eines Jahres. "Alles entsteht durch das Zusammenspiel von Gottes Schöpfung und dem Fleiß und der Fähigkeit des Menschen", so Kraus. In den vergangenen 8760 Stunden entstand so alles, was zum Leben benötigt wird. Dafür lohne es sich, "in einer Stunde, einmal im Jahr, Gott festlich Danke zu sagen". Seinen Dank sprach Kraus am Ende des Festgottesdienstes Organist Josef Zaglmann und Paula Dimper an der Klarinette für die musikalische Gestaltung aus. Vor und nach den Gottesdiensten verkauften die Ministranten Minibrote. Der Erlös ist für die Kinderkrebshilfe Oberpfalz-Nord bestimmt.

Erntedankaltar Pfarrei Kemnath Bild: kaz
Erntedankaltar Pfarrei Kemnath
 
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