Dass der Josefitag in Bayern früher einmal ein gesetzlicher Feiertag war, wussten am Freitag viele der Gläubigen, die die Festmesse zu Ehren des heiligen Josef besuchten. Kaum konnte sich aber daran erinnern, dass er bereits im Jahr 1969 abgeschafft wurde.
Papst Franziskus habe ein Jahr des heiligen Josef ausgerufen, berichtete Stadtpfarrer Thomas Kraus, bevor er vor der Statue des Heiligen beim Taufbecken im Altarraum die Josefslitanei betete. Vor 150 Jahren sei Josef von Papst Pius XI. zum Schutzpatron der katholischen Kirche gewählt worden. "Der Gedanke über den heiligen Josef und das Ausrufen eines Josefsjahres sind während der Corona-Pandemie in mir gereift", hat der Heilige Vater in seinem päpstlichen Schreiben "Patris corde" ("Mit väterlichem Herzen") mitgeteilt. Die Covid-19-Pandemie habe deutlich gemacht, welch große Bedeutung gewöhnliche Menschen in der Gesellschaft und im Zusammenleben haben.
Josef sei wie viele stille Helden in der Pandemie ein Vorbild an Mut, Fürsorge, Einsatzfreude, Verantwortung und treuer täglicher Pflichterfüllung. Die Pandemie zeige, wie wichtig für das persönliche und öffentliche Leben nicht die Prominenten, sondern Menschen seien, die abseits des Rampenlichts Geduld, Tapferkeit und Hoffnung zeigten.
Auch wenn Josef nicht viel von sich reden mache, so spiele er doch in der Heilsgeschichte eine Hauptrolle. Die Evangelien überlieferten zwar kein Wort von Josef, beschrieben aber, wie er sein Leben in absoluter Treue zum Willen Gottes geführt hat. Er nahm Maria ohne irgendwelche Vorbedingungen an und sie als seine Frau zu sich.
In einem Abschnitt des Schreibens geht der Papst auch auf Josef als Arbeiter ein. Papst Pius XII. habe den Zimmermann Josef 1955 zum "Patron der Arbeiter" erkoren. Als ehrlicher Arbeiter lehre dieser den Wert und die Freude, "das Brot zu essen, das die Frucht eigener Arbeit ist". "Der Nährvater Jesu hat sich selbst nie in den Mittelpunkt gestellt", betont der Papst. Josef sei der stille Held im Hintergrund, durch den der Heilsplan Wirklichkeit werden konnte, betonte Stadtpfarrer Kraus in seiner Predigt. Stille Helden gebe es auch in unseren Tagen. Sie redeten nicht viel, sondern helfen selbstlos, wo Hilfe gebraucht werde.
Die Festmesse in der Stadtpfarrkirche wurde mitgestaltet von der KAB. "Der heilige Josef ist der Patron unserer KAB", betonte der Geistliche. Er mache das Unmögliche möglich und helfe beim Durchhalten im Alltag und beim Aushalten von Schicksalsschlägen. Die KAB-Mitglieder Peter Daschner und Monika Schreyer-Herr trugen die Fürbitten vor. Josef Heindl und Rita Ponnath taten als Seniorministranten Dienst am Altar. Zur musikalische Gestaltung der Festmesse hatte Josef Zaglmann mit Elisabeth Daschner, Liane Preininger und Ursula Dadder vom Kemnather Kammerchor unter anderem vier Josefslieder einstudiert.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.