Kemnather Feuerwehr probt die Katastrophe: Stadtpfarrkirche brennt:

Kemnath
04.06.2023 - 10:15 Uhr

Feuer in der Stadtpfarrkirche, eine Person ruft um Hilfe: Eine Horrorvorstellung – aber nicht undenkbar. Die Kemnather Feuerwehrt probte die Katastrophe, um im Ernstfall vorbereitet zu sein.

Bei Bauarbeiten kommt es im Dachstuhl der katholischen Stadtpfarrkirche zu einem Brandausbruch, Rauch quillt aus dem Fenster, ein Mensch ruft nach Hilfe. Was die Feuerwehr Kemnath in diesem Moment schon weiß: Das Wahrzeichen der Stadt brennt nicht wirklich, der Qualm kommt aus einer Nebelmaschine. Um aber dennoch auf ein solches Szenario vorbereitet zu sein, rückte der Löschzug der Feuerwehr Kemnath zum Übungseinsatz aus.

Erst vor ein paar Wochen war die Feuerwehr bei einer Objektbegehung in der Stadtpfarrkirche gewesen und hatte sich mit den Gegebenheiten vertraut gemacht.

Mit einer Löschzugstärke von sechs Fahrzeugen und 22 Feuerwehrleuten trafen die Einsatzkräfte vor der Kirche ein. Dort wurden sie bereits von Stadtpfarrer Thomas Kraus erwartet - der Rauch der Nebelmaschine war deutlich zwischen dem Dachstuhl und dem Übergang zur Sakristei zu erkennen.

Feuerwehrmann in Not

Für die Übung wurde der obere Bereich des Stadtplatzes gesperrt und eine Umleitung eingerichtet. "Über den Pfarrgarten wurden die Schlauchleitungen in die Sakristei und weiter auf den Dachboden gelegt, mehrere Atemschutztrupps gingen zur Absuche, etwaigen Brandbekämpfung und Rettung in den Dachstuhl. Von außen wurde neben der Drehleiter auch eine Steckleiter in Stellung gebracht", beschreibt Michael Denz, Übungs- und Fachbereichsleiter Brand, das Vorgehen. Zügig hätten die Einsatzkräfte die am Fenster um Hilfe rufende Person - gespielt von Mesnerin Regina Frank - gerettet.

Im Anschluss simulierte die Wehr einen Atemschutznotfall. Bei dieser Übung wurde angenommen, dass ein Kollege - ausgerüstet mit schwerem Atemschutz - im Gebäude verunfallt sei und gerettet werden müsse. Um den Kameraden aus dem Gebäude zu holen, wurde ein Sicherungs- und ein Atemschutztrupp in den Dachstuhl geschickt. "Das war für die Einsatzkräfte aufgrund der baulichen Gegebenheiten und der steilen Treppe zum Dachboden der Kirche keine leichte Aufgabe", sagte Michael Denz. Etliche Hindernisse hätten überwunden werden müssen. Dennoch habe der Kamerad schnell und koordiniert gerettet werden können.

Stadtplatz zwei Stunden gesperrt

Im weiteren Verlauf der Übung wurde angenommen, dass sich der Brand weiter ausbreitet und auch von außen eine Brandbekämpfung - mit dem Wenderohr über die Drehleiter - und weiteren Strahlrohren vorgenommen werden muss. Nun waren die Drehleitermaschinisten gefragt. Mit Fachbereichsleiter Lukas Haberkorn, hatten sie bereits das Anleitern an verschiedenen Schutzobjekten im Stadtgebiet besprochen und trainiert. Dabei wurden die Einsatzmöglichkeiten und -grenzen der Drehleiter am jeweiligen Objekt besprochen.

Das simulierte Feuer konnte schlussendlich gelöscht werden, sehr zu Freude von Pfarrer Thomas Kraus, der sichtlich erleichtert war, dass es sich nur um eine Übung handelte. "Ich weiß, ich kann mich auf die Feuerwehr verlassen. Ich danke euch vielmals für euren Einsatz", sagte er. Ein positives Resümee zogen neben Übungsleiter Michael Denz die Kommandanten Peter Denz und Norbert Weismeier. Nach rund zwei Stunden konnte der oberen Stadtplatz wieder für den Verkehr freigegeben werden.

 
 

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