Kemnather Gläubige sollen weiteres Lebensbild im neuen Jahr entstehen lassen

Kemnath
28.01.2022 - 12:21 Uhr
Während Ina Memmel einen meditativen Text mit vier symbolischen arben vorlas, übertrug Waltraud Müller diese Farben auf die Leinwand und begann so, ein Lebensbild zu gestalten.

Noch am Anfang des neuen Jahres versammelten sich Christen beider Konfessionen zu einem Abendgebet zur Wochenmitte in der Stadtpfarrkirche. In Liedern, Texten und in Stille wollten sie ihr Leben vor Gott bringen und die Gemeinschaft miteinander genießen

Das Thema war "Ein neues Lebensbild entsteht". Das dazu passende Symbol war eine Leinwand. Alle waren eingeladen, gedanklich einen großen lichtdurchfluteten Raum zu betreten. Sie sollten die einzigartigen Bilder betrachten, die auf Leinwand gemalt und voller Farben, Formen und Strukturen waren. "Stellen Sie sich vor, dass mit jedem Jahr Ihres Lebens ein Gemälde entstanden ist", schlug eine Sprecherin vor. Mit dieser Erkenntnis sollte jeder durch diese Ausstellung seiner Lebensbilder wandern.

"Die neue, fast leere Leinwand ist die Leinwand des neuen Jahres 2022", lautete ein Impuls. Sie warte darauf, dass sie jeder in den kommenden Monaten mit den Farben seines Lebens bemalt. Erste Pinselstriche, zaghafte Skizzen und vielleicht auch mutige Farbversuche seien bereits zu sehen. Es werden in diesem Jahr sicherlich Dinge passieren, die wir nicht ändern und im Nachhinein von unserer Leinwand nicht mehr wegwischen können. All das gehöre zum Bild und dürfe so stehen bleiben. "Vertrauen wir auf unseren eignen Pinselstrich, vor allem auch dann, wenn wir zu unseren Mitmenschen schielen und das Gefühl haben, dass deren Lebensbild viel farbenfroher und perfekter erscheint", forderte Ina Memmel die Gottesdienstbesucher auf.

Beim Bemalen einer fast leeren Leinwand zog Waltraud Müller mit dem Pinsel einen azurblauen Streifen als Zeichen für Auszeiten, die wichtig seien und die man nehmen dürfe. Ein frisches Grün stand für alles, was in aufblühe und Hoffnung verspreche. Eine mutige Mischung aus verliebtem Rosa und feurigem Rot stand für alle Lebenssehnsüchte und die Lebensenergie. Das belebende Gelb sollte allen zeigen, was die Seele zum Leuchten und was uns zum Strahlen bringt.

Gott betrachte wohlwollend unser Bild, das in den kommenden Wochen und Monaten entsteht. Er werde es am Ende des Jahres nicht benoten oder beurteilen. Denn so wie jeder Mensch einzigartig ist, so sei auch jedes Lebensbild ein Unikat, hieß es weiter.

Für die Gestaltung seines Lebensbildes bekam jeder Gottesdienstbesucher ein weißes Blatt mit der Überschrift "Zum Weitermachen - Dein Lebensjahr" mit auf den Weg. Das nächste Abendgebet zur Wochenmitte ist am Mittwoch, 23. März.

 

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