Bei ihr seien schon seit zwei Jahren Anfragen nach einer Gruppe für Menschen mit Depression eingegangen, berichtet Mittendrin-Leiterin Jessika Wöhrl-Neuber. Sie freut sich, dass mit Diplom-Psychologin Evelyn Gäbler eine Fachfrau zur Begleitung der Treffen gefunden werden konnte.
Telefonaktion und Vortrag
Bislang gab es zum ersten Kennenlernen eine Telefonaktion und einen Online-Vortrag zum Thema. Da das Interesse hier schon sehr hoch war, war klar, dass das erste Treffen wegen der Auflagen hinsichtlich Mindestabstand nicht in den Räumen des Familienzentrums stattfinden können würde. Deshalb planten die Verantwortlichen einen Spaziergang im Kemnather Umland.
Von Bürgermeister Roman Schäffler kam der Vorschlag, diese kurze Wanderung im Flötztal stattfinden zu lassen. Er stellte auch den Vorbereich der stadteigenen Flötztalhütte zur Verfügung, den Stadtförster Klaus Ferber eigens dafür vorbereitet hatte. Dies erwies sich als sehr hilfreich, da aufkommender Regen zum kurzfristigen Umplanen zwang. So zogen sich alle in den Vorplatz der Hütte zurück und genossen hier in der Natur, begleitet vom Rauschen des Regens, den Austausch mit Gleichgesinnten. Evelyn Gäbler hatte verschiedene passende Zitate und Sinnsprüche vorbereitet, anhand derer die Teilnehmenden gleich ins Gespräch kamen. Man konnte förmlich mit Händen greifen, wie wichtig es ihnen war, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, nichts erklären zu müssen und sich verstanden zu fühlen.
An Erkrankung wachsen
Die Psychologin gab einige Anregungen zum Umgang mit der Erkrankung und betonte, wie wichtig das Wissen sei, dass auf schlechte Tage auch wieder glücklichere Zeiten folgten. Sie bestärkte die Anwesenden in ihrer Kraft im Umgang mit der Erkrankung und ermutigte sie, weiterhin nicht aufzugeben und an der Depression zu wachsen.
Wöhrl-Neuber bedankte sich am Ende des Treffens bei allen Anwesenden für ihr Vertrauen und ihren Mut, die neue Gruppe zu besuchen. Sie sei sehr glücklich darüber, dass nach der langen Zeit der Planungen dieses Angebot zum Austausch und gegenseitigen Bestärken für Betroffene und Angehörige nun endlich umsetzbar war. Sie bedankte sich herzlich bei den Verantwortlichen der Stadt Kemnath und bei den Spendern für die finanzielle Unterstützung . Therapie werde in so einem Angebot natürlich nicht geleistet, aber hier böten sich zahlreiche Möglichkeiten, Betroffenen das Leben mit ihrer Erkrankung zu erleichtern und sich in der wertschätzenden Runde angenommen zu fühlen, meinte Wöhrl-Neuber.
Alle Teilnehmenden wünschten sich auch für das nächste Treffen am Dienstag, 27. Juli, von 19 bis 20.30 Uhr wieder das Zusammensein im Flötztal, da die herrliche Natur dort einen sofort zur Ruhe kommen ließe. Anmeldung und weitere Informationen dazu gibt es im Familienzentrum Mittendrin unter Telefon 09642/70 33 800 oder per E-Mail an team[at]mittendrin-kemnath[dot]de. Die Mitarbeiterinnen vermitteln auch den Kontakt zu Beratungsstellen.













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