Kemnath
05.07.2020 - 12:18 Uhr

Kemnather Herrenholz als "Versuchslabor"

Auf Exkursion begab sich der Kemnather Bau- und Forstausschuss anlässlich seiner jüngsten Sitzung. In der Waldabteilung "Unteres Herrenholz" ließ er sich das dortige Experiment erklären.

Stadtförster Klaus Ferber und Forstdirektor Dirk Lüder (von rechts) erläuterten den Mitgliedern des Bau- und Forstausschusses, was es mit dem „Zukunftswald“ auf sich hat. Bild: stg
Stadtförster Klaus Ferber und Forstdirektor Dirk Lüder (von rechts) erläuterten den Mitgliedern des Bau- und Forstausschusses, was es mit dem „Zukunftswald“ auf sich hat.

Im "Zukunftswald" der Stadt Kemnath im "Unteren Herrenholz" empfingen Stadtförster Klaus Ferber und Forstdirektor Dirk Lüder die Mitglieder des Bau- und Forstausschusses um Bürgermeister Roman Schäffler. "Der gesamte Stadtwald soll zukunftstauglich werden", erklärten ihnen die beiden Experten.

Der sandig-lehmige Boden mit seiner schlechten Nährstoffversorgung und der tiefreichenden Versauerung sowie die prognostizierte Klimaerwärmung würden es für Fichten, aber auch für Kiefern und Buchen immer schwieriger machen, hier alt zu werden.

Baumarten, die viele Nährstoffe brauchen, wie Esche, Linde, Ulme, Kirsche, Elsbeere und Speierling, könnten hier nur schlecht wachsen. "Deswegen jetzt also der Versuchsanbau von alternativen Baumarten", so Lüder. Um das Risiko niedrig zu halten, werden zunächst kleine Flächen bepflanzt. Über Jahrzehnte hinweg wird ihr Wachsverhalten beobachtet. Dabei gibt es Antworten darauf, wie die neuen Baumarten mit Boden, Klima und Wetterextremen zurechtkommen. Im März und April dieses Jahres wurden deswegen im Stadtwald jeweils Gruppen mit 100 Stück folgender fünf Baumarten gepflanzt: Robinie, Roteiche, Baumhasel, Spitzahorn und Schwarzkiefer. Im Herbst folgen dann noch zwei Gruppen mit Esskastanien und Libanonzeder. "Das alles ist auch eine Art Experiment", betonte Ferber.

Kemnath08.05.2019

Die Ausschussmitglieder wurden von Ferber und Lüder durch die Anpflanzungen geführt. Demnächst soll an dem umzäunten Areal auch noch eine Infotafel aufgestellt werden, damit Wanderer und Radfahrer erfahren können, was hier genau passiert.

 
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