Kemnath
12.11.2021 - 13:02 Uhr

Kemnather Jugendliche wünschen sich Klettergarten

Mit der Zukunftswerkstatt hat der Landkreis Tirschenreuth ein vielversprechendes Projekt gestartet. Auch in Kemnath sollten dafür Jugendliche Vorstellungen und Wünsche für ihren Wohnort äußern und sich dabei wie Könige fühlen.

Theresia Kunz und Michael Wilfert (von links) leiteten den Workshop Zukunftswerkstatt im Sportheim. Bild: jzk
Theresia Kunz und Michael Wilfert (von links) leiteten den Workshop Zukunftswerkstatt im Sportheim.

"Mach Kemnath zu deiner Stadt! Wir laden dich ein, gemeinsam mit uns zu überlegen, was es für dich an Freizeitangeboten gibt, was dir fehlt und welche Ideen du hast, wie Kemnath noch mehr zu deiner Stadt werden kann", hieß es in der Einladung. Diese schickte die Stadt an 300 Jugendliche in Kemnath und den dazu gehörenden Ortschaften.

Im Sportheim freute sich Zweiter Bürgermeister Hermann Schraml über 17 Jugendliche, die schließlich zur Zukunftswerkstatt gekommen waren. Zudem hatten sich die Kommunale Jugendpflegerin Theresia Kunz, Michael Wilfert vom Institut für systemische Erlebnispädagogik (SyStep), Luca Braun vom Bundesfreiwilligendienst (BFD) sowie die Kemnather Jugendbeauftragten Maria Heser und Mirjam Müller eingefunden.

Gesamtkonzept erstellen

"Unsere Aktion soll keine Konkurrenz zu den Vereinen sein", betonte Wilfert eingangs. Er wird mit anderen Experten ein Gesamtkonzept für eine zukunftsträchtige Jugendarbeit erstellen. Wie das dann in der Praxis umgesetzt wird, liegt bei den einzelnen Kommunen.

"Der erste Schritt dazu ist eine Bedarfsanalyse", erklärte er. Der Landkreis Tirschenreuth solle bei der Verwirklichung der Ideen behilflich sein. So ging es im Sportheim hauptsächlich um die Fragen: "Welche Wünsche habt ihr?", "Was soll die Kommune für euch tun?", "Was gibt es in eurer Kommune bereits?" und "Was soll es zukünftig für euch geben?"

Der erste Impuls kam von Wilfert: "Was würdet ihr machen, wenn ihr König von Kemnath wärt?" Für die Antworten wurden drei Gruppen gebildet.

In der ersten Runde gab es verschiedene Arbeitsaufträge für Träumer. Da durften die Jugendlichen auch utopische Wünsche äußern, und zwar ganz unabhängig davon, ob sie umsetzbar sind oder nicht. "Was wäre schön?" und "Auf was hätte ich Bock?" lauteten die Impulsfragen. Jugend-Disco, Partybus, Rodelbahn und Erlebnisbad waren einige Wünsche, die auf dem Flipchart notiert wurden.

In der zweiten Runde gab es Arbeitsaufträge für die Realisten. Sie sollten kritisch überprüfen, ob das, was sich die Träumer erdacht hatten, in der Praxis realisiert werden kann. Dabei sollten sie auch überlegen, welche Grundlagen für die Umsetzung bereits vorhanden sind.

In der dritten Runde kamen die Kritiker zu Wort. Sie mussten prüfen, welche Vorschläge wirklich realisiert werden können. Die Impulsfragen lauteten: "Was halte ich für möglich?" "Was kann gar nicht realisiert werden?" und "Was würden die Erwachsenen dazu sagen?"

Ergebnisse im Stadtrat

In der vierten Runde sollten möglichst konkrete Ergebnisse aufgezählt werden. Das sollten Vorschläge sein, bei denen sowohl die Träumer und die Kritiker einverstanden sind. Diese durfte dann ein Gruppensprecher in der Runde vorstellen. Sie sollten dann in einer Sitzung den Stadträten mitgeteilt werden. "Vielleicht kann dann der eine oder andere Vorschlag gleich umgesetzt werden", meinte Wilfert.

Dass man beispielsweise für die Toilette im Jugendtreff einen Schlüssel zum Zusperren anschafft, dürfte für die Stadt Kemnath wohl kaum ein Problem sein. Als weitere Wünsche wurden ein eigener Raum für die Jugendlichen im Bürgerhaus, das im ehemaligen Lenzbräu entstehen wird, ein Aufwärmraum für Jugendliche im Winter und ein Klettergarten genannt.

Theresia Kunz und Michael Wilfert waren von den regen Mitarbeit von den Ergebnissen sehr angetan. "Nach weiteren Bedarfsanalyen wird für die Jugendarbeit im Landkreis Tirschenreuth ein Gesamtkonzept erstellt", erläuterte Wilfert das weitere Vorgehen. Das wird dann dem Landrat vorgelegt und im Jugendhilfeausschuss diskutiert. Dann muss entschieden werden, wie der Landkreis bei der Jugendarbeit die Kommunen stärken kann. Zur Belohnung für die intensive Mitarbeit hatten die beiden Jugendbeauftragten Pizzas organisiert.

Waldsassen29.10.2021

„Was würdet ihr machen, wenn ihr König von Kemnath wärt?“

Michael Wilferts Frage an die Jugendlichen

 
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