Kemnath
07.05.2023 - 12:26 Uhr

Kemnather Land und Region sind sicher

Auf niedrigem Niveau liegt weiterhin die Kriminalitätsrate im Bereich der PI Kemnath: So wurden 2022 insgesamt 499 Straftaten - 22 weniger als 2021 - registriert.

Die Polizisten in Kemnath mussten im Vorjahr nicht mehr so oft zu einem Einbruch ausrücken wie noch im Jahr 2021. Bild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Die Polizisten in Kemnath mussten im Vorjahr nicht mehr so oft zu einem Einbruch ausrücken wie noch im Jahr 2021.

"Unser ländlicher Raum ist ein sicherer Raum", betont Erster Polizeihauptkommissar Bernhard Gleißner im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Aufgeklärt wurden insgesamt 366 Fälle, die Aufklärungsquote liegt bei 73,3 Prozent. "Das hat auch viel mit der Sozialstruktur in der Region zu tun", meint Gleißner. Die sogenannte Häufigkeitsziffer (Gesamtzahl der Fälle pro 1000 Einwohner) liegt bei 20,24 (bayernweit 42,6). "Damit kann weiterhin von einem sehr hohen objektiven Sicherheitsniveau im Bereich der Polizeiinspektion Kemnath gesprochen werden", betont auch Gleißners Stellvertreter Harald Fuchs.

Weniger Straßenkriminalität

Im Bereich der Einbruchskriminalität hat sich der positive Trend mit einem Rückgang um zwei Fälle weiter verstärkt: Wurden 2021 17 schwere Diebstähle (2020: 25 Fälle, 2019: 22 Fälle) bearbeitet, waren es 2022 nur 15, davon ein Wohnungseinbruch. "Im Vergleich sah 2016 die Kriminalitätslage in diesem Bereich mit 53 schweren Diebstählen, davon 12 Wohnungseinbrüchen einschließlich derartiger Versuche ganz anders aus", blickt Gleißner zurück. Trotz der deutlichen Entspannung bleibt die Bekämpfung der Einbruchskriminalität, insbesondere der Wohnungseinbrüche, für die Kemnather Polizei eine zentrale präventive wie repressive Aufgabe, betonen beide Polizisten. Nach verschiedenen Deliktfeldern können die Straftaten aufgelistet werden: Mit 62 Fällen (2021: 69) gingen die Delikte im Bereich Straßenkriminalität bereits das dritte Jahr in Folge merklich zurück.

Die Fälle der einfachen Körperverletzung nahmen 2022 zu - von 28 auf 57. Die Zahl der bearbeiteten gefährlichen Körperverletzungen stieg ebenfalls - von extrem niedrigen 8 Fällen in 2021 auf 32 Fälle im Jahr 2022. "Die Taten wurden überwiegend im sozialen Nahraum begangen, viele Fälle sind der häuslichen Gewalt zuzuordnen", so Gleißner. 2021 waren es hier 25 Straftaten, 2022 dann 61. "Wir gehen davon aus, dass an dieser Stelle eventuell ein Blick ins Dunkelfeld möglich war", so Gleißner. Der Bereich der häuslichen Gewalt stehe seit Jahren im Fokus. "Eine speziell geschulte Beamtin der Dienststelle übernimmt sämtliche Fälle und sucht neben der Strafverfolgung auch präventiv nach Konfliktlösungsmöglichkeiten", erklärt Fuchs. Die Polizei sei hier gefahrenabwehrend mit polizeirechtlichen Interventionen, Vermittlung an Beratungsstellen, Einbindung des Jugendamts und kommunaler Behörden sehr aktiv, um Eskalationen vorzubeugen. "Das heißt, das Tätigwerden der Polizei spiegelt sich nicht nur im Bereich der registrierten Straftaten wider."

Deutlich weniger Ladendiebstähle

Mit 32 Fällen (Vorjahr 39) ist die Zahl der Rauschgiftdelikte wieder etwas rückläufig. Die Polizeiinspektion setzt hier repressiv wie präventiv einen Schwerpunkt ihrer Arbeit. Die Diebstahlsdelikte bewegen sich in den vergangenen Jahren bei etwa 20 bis 25 Prozent der Gesamtkriminalität. So wurden im Jahr 2018 110, 2019 111 sowie 2020 dann 120 Diebstähle bearbeitet. 2021 waren es 143 Fälle (27,5 Prozent der Gesamtfälle). Im Jahr 2022 wurden mit 93 Diebstählen deutlich weniger Fälle registriert. Der spürbare Rückgang ist im Wesentlichen auf die Anzahl der angezeigten Ladendiebstähle zurückzuführen. Wurden 2021 69 Ladendiebstähle angezeigt, waren es 2022 lediglich 28 Fälle.

Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten stiegen die Fallzahlen von 52 im Jahr 2021 auf 61 im Jahr 2022 an. "Viele Taten in diesem Deliktsfeld werden mittels Computer an unbekannten Tatorten oft im Ausland begangen. Die Ermittlungen gestalten sich häufig schwierig, da die Täter ihre Spuren im Netz, aber auch die Geldflüsse zu verschleiern versuchen", erklärt Gleißner. Diese Fälle spiegeln sich in der tatortbezogenen Kriminalstatistik auf lokaler Ebene nicht wider.

Im Bereich "Callcenterbetrug" stieg die Anzahl der Delikte in den vergangenen Jahren deutlich an: 12 Fälle in 2019, 24 in 2020, 35 in 2021 und 32 in 2022. "Positiv ist anzumerken, dass lediglich in einem Fall ein finanzieller Schaden im vierstelligen Bereich zu beklagen war, in 31 Fällen blieb es beim Versuch!"

 
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