Kemnath
22.03.2021 - 15:31 Uhr

Kemnather Museumsfreunde planen für „U 100“

Die Corona-Gesetzgebung will es so: Karpfen Kyrill im Vorhof der Kemnather Fronveste fristet zurzeit ein einsames Dasein.

Und Action: Für die Internetpräsentation des Kemnather Museums stellt HAK-Ehrenvorsitzender Hans Rösch zwei Fortschauer "altbayerische Infanteriegewehre" aus der Zeit nach 1760 vor, die in ihrer Gestaltung dezent und doch deutlich auf Hierarchie-Eitelkeiten Rücksicht nahmen. Es galt: glänzende Messingbeschläge für den Offizier, schlichtes Eisen für den "gemeinen Mann". Hinter der Kamera steht Kreismuseumsfachberaterin Barbara Habel. Bild: bjp
Und Action: Für die Internetpräsentation des Kemnather Museums stellt HAK-Ehrenvorsitzender Hans Rösch zwei Fortschauer "altbayerische Infanteriegewehre" aus der Zeit nach 1760 vor, die in ihrer Gestaltung dezent und doch deutlich auf Hierarchie-Eitelkeiten Rücksicht nahmen. Es galt: glänzende Messingbeschläge für den Offizier, schlichtes Eisen für den "gemeinen Mann". Hinter der Kamera steht Kreismuseumsfachberaterin Barbara Habel.

Das Heimat- und Handfeuerwaffenmuseum in dem 270 Jahre alten ehemaligen Gefängnis dürfte erst bei einem Inzidenzwert unter 100 seine Pforten für angemeldete Besucher öffnen - und davon ist der Landkreis Tirschenreuth noch weit entfernt. Nur die 360-Grad-Panoramen auf der Internetseite des Landkreis-Museumsverbunds "das zwoelfer" gewähren zurzeit Einblicke hinter die historischen Mauern.

Die erzwungene Atempause nutzen Kreismuseumsfachberaterin Barbara Habel und die Museumsgruppe des Heimatkundlichen Arbeits- und Förderkreises Kemnath und Umgebung (HAK), um die "Internet-Performance" der stadtgeschichtlichen Schatzkammer noch weiter aufzupeppen. In den drei virtuellen Panoramarundgängen soll jeweils ein repräsentatives Ausstellungsstück markiert und mit einem kurzen Erklärungstext sowie einem Video vorgestellt werden.

"Kamerafrau" der Dreharbeiten für die Kurzvideos war Barbara Habel, für die Präsentation der Exponate wagten sich HAK-Ehrenvorsitzender Hans Rösch, der Kurator der Prähistorischen Sammlung Hans Bäte sowie Carmen Buchka, Tochter des langjährigen Museumsleiters und Initiators der Musikautomatenausstellung "Musikeum" Anton Heindl, vor die Linse.

Sonderschau noch bis Mitte Mai

Und wie geht es mit der Ausstellungsplanung weiter? Für die aktuelle Sonderschau über das Schloss Wolframshof seien an die 40 Vormerkungen notiert, weiß Hans Rösch: "Es wäre schön, wenn wir diesen Geschichtsfreunden noch einen Ausstellungsbesuch ermöglichen könnten." Nach Möglichkeit wolle man die Exponate bis Mitte Mai in der Fronveste belassen: "Vielleicht sinken in absehbarer Zeit die Inzidenzwerte doch so weit, dass bis dahin Besuchstermine unter Einhaltung aller Pandemievorschriften abgesprochen werden dürfen." Für die Zeit ab Pfingsten plant die Museumsgruppe in Zusammenarbeit mit Hermann Dietl vom Verein der Briefmarkenfreunde Eschenbach eine Sonderausstellung über "190 Jahre Post in Kemnath".

Ritterbund und Kaiserreich

Ein weiteres Glanzlicht will das Museum ab September mit einer vom Ebnather Historiker Tobias Damberger gestalteten Ausstellung zur Geschichte des vor 150 Jahren proklamierten Deutschen Kaiserreichs bieten. Und im kommenden Jahr soll die Dokumentation über die Geschichte des "Ritterbunds Waldeckh zue Kemenatha" nachgeholt werden, die schon zu dessen 100. Gründungstag anno 2020 auf dem Programm stand.

Kemnath05.08.2020

Ob die Pandemie bald so weit abflauen wird, dass sich die Kemnather Museumstür wieder für alle Geschichtsinteressierten öffnet? Die "Museumsgruppler" halten sich an das "Prinzip Hoffnung": "Auch bei uns heißt es: positiv denken und negativ bleiben", scherzt Hans Rösch.

Hintergrund:

Museumspanoramen im Internet

360-Grad-Panoramen des Kemnather Heimat- und Handfeuerwaffenmuseums und aller anderen Museen im Landkreis Tirschenreuth bietet die Internetseite des Museumsverbunds "das zwoelfer": www.daszwoelfer.de, Menüpunkt "Virtuell erleben".

 
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