Kemnath
24.09.2021 - 11:55 Uhr

Kemnather sammelt Baumaterial für Opfer der Flutkatastrophe

Noch immer sind die Betroffenen der Flutkatastrophe in Westdeutschland mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Eklatant fehlt vor allem Baumaterial. Und hier setzt die Hilfe von Elektriker Holger Pühl aus Kemnath an.

In dem Ort Altenburg sind fast alle Häuser zerstört oder stark beschädigt. Der Kemnather Holger Pühl aus Kemnath sammelt nun Baumaterial für Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal. Dieses Foto entstand Ende August. Bild: Boris Roessler/dpa
In dem Ort Altenburg sind fast alle Häuser zerstört oder stark beschädigt. Der Kemnather Holger Pühl aus Kemnath sammelt nun Baumaterial für Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal. Dieses Foto entstand Ende August.

Gerade einmal zwei Monate ist die Flutkatastrophe in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit vielen Toten und gigantischen Zerstörungen her. Trotzdem hört man mittlerweile verhältnismäßig wenig über die Situation vor Ort, die immer noch katastrophal ist. Holger Pühl aus Kemnath hat deswegen beschlossen zu helfen.

„Mitte August war ich bei einem Kunden in Gemünd, das im Katastrophen-Hotspot liegt“, erzählt der Inhaber der Firma EHP (Elektro Holger Pühl). Er sei echt sprachlos gewesen, wie es dort ausschaue. „So stellt man sich wohl ein Kriegsgebiet vor“, erläutert der 42-Jährige. Dass dort Hilfe gebraucht werde, sei nicht zu übersehen. Und auch mit anderen Betroffenen habe er sich unterhalten, in diesen Gesprächen habe sich sein Eindruck verfestigt, dass einfach noch viel zu wenig gemacht werde, um einer Normalität wieder näher zu kommen. „Glücklicherweise gibt es viele freiwillige Helfer vor Ort, die sich bis zum Umfallen engagieren“, so der Elektriker.

Transportfahrt in einer Woche

Was vor Ort noch immer eklatant fehlt, ist Baumaterial. Hier möchte Pühl mit seinem Engagement ansetzen und dafür sorgen, eine möglichst große Menge solcher Materialien zusammenzubekommen. Seit einigen Tagen wählt er sich die Finger wund, um Materialspenden zu sammeln – OSB-Platten, Rigips-Platten, Fliesenkleber, Kupferrohre, Edelstahlrohre, Leerrohre, Putze und Estriche als Sackware und vor allem auch Bautrockner und Gitterboxen sind dringend gefragt. Auch alles zum Thema Heizung und Sanitär wird benötigt. „Ich habe auch einiges an Material schon zugesagt und auch geliefert bekommen, auch Maschinen. Allerdings ist das noch lange nicht ausreichend“, so Pühl. Unterstützung hat mittlerweile auch der Kemnather Bürgermeister Roman Schäffler signalisiert, der ebenfalls bei der Suche nach Materialspenden behilflich ist.

Voraussichtlich am ersten Oktoberwochenende will Pühl das gespendete Material ins Baustoffzelt Kaiser Walporzheim bringen. „Dort bekommen von der Flut Betroffene dann das benötigte Material und die Maschinen“, so Pühl. Wer genau wissen möchte, was dort passiert, dem empfiehlt der Kemnather einen Blick auf die Facebookseite des Baustoffzelts. „Das ist wirklich eine tolle und enorm wichtige Einrichtung“, so Pühl. Für den Transport hat er schon verschiedene Lastwagen organisiert, und auch die eigenen Betriebsfahrzeuge und -busse werden zum Einsatz kommen.

Geldspenden auch möglich

Pühl bürgt dafür, dass die gespendeten Materialien auch 1:1 dort ankommen, wo sie benötigt werden. Darüber hinaus sammelt Pühl auch Geldspenden, um benötigtes Material kaufen und mitnehmen zu können. Sein Plan ist natürlich dort einzukaufen, wo er auch Materialspenden bekommt beziehungsweise schon bekommen hat. Wichtig ist es Pühl, darauf hinzuweisen, dass Maschinen wie Bautrockner oder auch Gitterboxen Spenden sind und nicht mehr zurückgegeben werden.

Wer Geld spenden will, kann diese tun bei: Verein für psychisch Kranke und gegen Altersarmut in Deutschland e.V., IBAN DE11 7805 0000 0222 5839 65, Sparkasse Hochfranken. Da dort noch andere Spenden eingehen, ist besonders wichtig den Verwendungszweck „Flutopferhilfe“ und den Namen samt Adresse anzugeben. Anschließend unbedingt eine Kopie der Überweisung an Holger Pühls E-Mail-Adresse fohhp[at]web[dot]de schicken. Unter dieser Adresse ist Holger Pühl auch für weitere Fragen und Informationen zur Aktion zu erreichen.

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Tirschenreuth30.07.2021
Die ersten Materialspenden sind schon bei Holger Pühl angekommen und werden voraussichtlich nächstes Wochenende ins Katastrophengebiet gebracht. Bild: stg
Die ersten Materialspenden sind schon bei Holger Pühl angekommen und werden voraussichtlich nächstes Wochenende ins Katastrophengebiet gebracht.
Auch Steckdosen sind derzeit Mangelware und werden dringend benötigt Bild: stg
Auch Steckdosen sind derzeit Mangelware und werden dringend benötigt

„Glücklicherweise gibt es viele freiwillige Helfer vor Ort, die sich bis zum Umfallen engagieren.“

Holger Pühl

Holger Pühl

 
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