Kemnath
07.02.2022 - 15:42 Uhr

Kemnather Unternehmer und Ehrenbürger Max Ponnath gestorben

Sein Lebenswerk steht sichtbar am Eingang zum Tor der Oberpfalz. Aus einem Kemnather Traditionsbetrieb hat Max Ponnath ein Großunternehmen geformt. Am Sonntag ist der Ehrenbürger der Stadt Kemnath im Alter von 84 Jahren gestorben.

Max Ponnath, Unternehmer und Ehrenbürger der Stadt Kemnath, ist am Sonntagnachmittag im Alter von 84 Jahren gestorben. Archivbild: stg
Max Ponnath, Unternehmer und Ehrenbürger der Stadt Kemnath, ist am Sonntagnachmittag im Alter von 84 Jahren gestorben.

Die Firma Ponnath - Die Meistermetzger ist nicht nur in der Region ein Begriff. Max Ponnath hat das 1692 gegründete Familienunternehmen zu einem Großbetrieb gemacht, der mittlerweile in Kemnath sowie an vier weiteren Standorten rund 1400 Mitarbeiter zählt. Aber nicht nur als Unternehmer hat sich der nun Verstorbene einen Namen gemacht. Jahrelang hat er sich im sozialen, kulturellen und geschichtlichen Bereich Verdienste erworben. Die Stadt Kemnath hat dieses Engagement mit der Ernennung zum Ehrenbürger honoriert.

Verantwortung mit 15 Jahren

Max Ponnath erblickte am 15. November 1937 als erstes Kind von Max und Maria Ponnath das Licht der Welt. Neben dem Metzgerhandwerk, schon damals in zehnter Generation, betrieb die Familie eine Gast- und Landwirtschaft sowie einen Viehhandel. Nach dem Tod des Vaters mit nur 32 Jahren musste sich die Mutter neben zwei kleinen Buben auch alleine um das Geschäft kümmern. Schon hier musste Max Ponnath früh mithelfen. Vom Knabenschulhaus in Kemnath (ab 1943) wechselte er an die Oberrealschule im Augustiner-Seminar nach Weiden. Weil seine Hilfe aber zu Hause benötigt wurde, begann er bei Stiefvater Georg Walberer eine Metzgerlehre. Dieser wechselte jedoch in den Staatsdienst, weshalb Ponnath schon als 15-Jähriger mit seiner Mutter Verantwortung für den Betrieb trug.

Eine Unterstützerin in seinen Plänen, den Betrieb weiter auszubauen, fand er in seiner Margit, die er 1966 heiratete. Ein Jahr später gingen die ersten Lieferungen in den Großraum Stuttgart und in Supermärkte in Bayern. 1984 erwarb Max Ponnath 50 Prozent der Anteile an der Nürnberger Bratwurstfabrik Schlütter. Ebenfalls Mitte der 1980er Jahre setzte der Ehrenbürger einen weiteren Meilenstein in der Firmengeschichte: Der Betrieb bezog ein modernes Produktionsgebäude am Stadtrand von Kemnath. 1998 übergab Max Ponnath die Firmenleitung an seinen Sohn. Er selbst kümmerte sich dann verstärkt um seine Bratwurstfirma in Nürnberg. Diese Spezialität und weitere Wurstsorten wollte er auch der russischen Bevölkerung schmackhaft machen, weshalb er 2005 im Moskau eine Produktion startete. Original Thüringer Wurstwaren ergänzten ab 2009 das Portfolio durch den Erwerb eines Produktionsbetriebs in Triptis.

Sozial und geschichtlich engagiert

In seiner Heimatstadt hat Ponnath, der zuletzt gesundheitlich angeschlagen war, unter anderem dafür gesorgt, dass Feldkreuze und Heiligenstatuen restauriert worden sind. Gleiches gilt für das Fleischbankl auf dem Cammerloherplatz. Finanziell und ideell förderte das Ehrenmitglied des Heimatkundlichen Arbeits- und Förderkreises Kemnath und Umgebung auch den Ankauf der historischen Stadtkasse, die Einrichtung des Musikeums sowie die Sanierung des Kaufhauses Metschnabl auf dem Stadtplatz. Im sozialen Bereich unterstützte Ponnath unter anderem die Arbeit mit unbegleiteten jungen Flüchtlingen aus dem Nahen Osten. Trotz seines vielfältigen Engagements war Ponnath zudem jahrelang Vorsitzender des Kemnather Tennisclubs und des Reitclubs in Guttenthau.

Das Requiem ist am Samstag, 12. Februar, um 10 Uhr in der Stadtpfarrkirche (3G-Regel, mit Nachweis über den Impfstatus und FFP2-Masken-Pflicht). Anschließend ist Beerdigung auf dem Kemnather Friedhof.

Kemnath27.08.2021
Hintergrund:

Max Ponnath

  • Geboren am 15. November 1937.
  • Ab 1943 Besuch der Knabenschule in Kemnath und danach der Oberrealschule im Augustiner-Seminar in Weiden.
  • Mit 15 Jahren Übernahme des Familienbetriebs zusammen mit seiner Mutter Maria.
  • 1966 Hochzeit mit seiner Margit.
  • Ab 1967 Belieferung des Großraums Stuttgart und bayernweit von Supermärkten.
  • Von 1986 von 1989 erfolgt der Neubau des Stammwerkes im Industriegebiet Kemnath.
  • 1998 Übergabe der Unternehmensleitung an Sohn Michael.
  • 2004 Gründung der Max-Ponnath-Stiftung zur Förderung von Erziehung und Bildung.
 
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