"Da haben wir was für die Schule gelernt." Das war die Feststellung eines der 17 Kinder des Nachwuchses der Wasserwacht bei einer spannenden Biberexkursion. Die Jugendleiterinnen Peggy Mothes-Bayerl und Miriam Schraml hatten dazu den Biberberater des Landkreises, Hans Rösch, eingeladen. Aus seiner 20-jährigen Erfahrung im Umgang mit dem zweitgrößten Nager der Welt vermittelte er einen Einblick dessen Leben.
Im Land der über 1000 Teiche, dem Landkreis Tirschenreuth, leben schätzungsweise 3000 Biber. Ausgerottet wurde er vor 120 Jahren. Drei Hauptgründe nannte Rösch dafür. Der Biber wurde in der Kategorie der Fische geführt und durfte in der Fastenzeit gegessen werden. In der Volksmedizin hatte das Sekret Bibergeil einen hohen Stellenwert. Getrocknet wurde es in Gold aufgewogen. Der Pelz war im Mittelalter mehr wert als ein Pferd. Vor 25 Jahren kehrte er wieder zurück und steht nun unter besonderem europäischen Naturschutz. Der Hauptfeind des Bibers ist heute der Straßenverkehr, wusste Hans Rösch zu berichten.
An einem Teich führte der Experte in das Leben des Tieres ein. Dafür hatte Rösch viel Anschauungsmaterial mitgebracht. Die scharfen Zähne des Nagers durften bestaunt werden, ebenso das dichte und warme Fell.
Der Biber ist Vegetarier. Seine Nahrung sind unter anderem die dünnen Äste gefällter Laubbäume. Er benutzt Äste gleichzeitig für den Burgenbau. Hier kam Hans Rösch gleich auf eines der Probleme zu sprechen, denn der Nager bevorzugt die für den Klimawald notwendigen Laubbäume. Schutzmaßnahmen im Umkreis von 80 Metern um ein Revier sind deshalb zu treffen, damit ein Klimawald aufgebaut werden kann.
Wie der Biber die Landschaft verändert wurde am Bächlein unterhalb des Teiches sichtbar. Mehrere Dämme stauten das Wasser an. Rösch warnte die Teilnehmer, ein solches Biberrevier zu betreten. Herab fallende, morsche Äste und die spitzen Weidenstümpfe könnten zur echten Gefahr werden. "Der Biber baut die Dämme auch zur Sicherung seiner Burgen und der Nahrung", unterstrich Rösch.
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