Kemnath
18.05.2018 - 20:00 Uhr

Bahn lässt sich Zeit: Fertige Photovoltaikanlage bei Unterbruck kann noch nicht ans Netz gehen: Die Krux mit dem Kabel

Bahn lässt sich Zeit: Fertige Photovoltaikanlage kann noch nicht ans Netz gehen

Die Bilanzsumme der Bürgerenergiegenossenschaft eG mit rund 17,6 Millionen Euro und die der NEW eG mit etwa 23 Millionen Euro hatte sich ein Genosse angesehen. "Die NEW eG hat ein Bankdarlehen von rund 5 Millionen aufgenommen. Das Darlehen wird von Zinsen bezahlt", betonte er. Die Eigenkapitalrendite liege nach Einbeziehung der Steuern bei rund drei Prozent.

Nach 20 Jahren seien die derzeitigen Geräte und Anlagen abgeschrieben. "Wenn wir so weiterwirtschaften, brauchen wir über 30 Jahre, damit das Geld, das einbezahlt wurde, auch wieder verdient ist. Dann sind aber schon die Geräte und Anlagen veraltet, müssen vielleicht ausgetauscht werden oder sind gar nicht mehr in Betrieb." Er hätte sich vorgestellt, "dass nach 20 Jahren das Geld verdient ist". Dennoch werde er weiter bei der Bürger eG bleiben, hoffe jedoch auf Verbesserungen und meinte, dass "beim Bau neuer Anlagen die Rendite bei fünf Prozent" liegen müsse und die Rentabilität nachweislich, auch im Hinblick auf das EEG-Gesetz, gesichert sei.

Die geplanten Investitionen und Projekte werden "sicherlich Besserungen bringen", sagte dazu Vorstand Udo Greim. "Wir brauchen Geld, wenn wir Dinge anpacken wollen." Dabei nannte er die Errichtung einer PV-Anlage auf der ehemaligen Schuttdeponie Höflas bei Kemnath, Erwerb und Beteiligung an Windkraftanlagen in der Region, Forcierung des Projekts "Windkraft im Hessenreuther Wald", eine Verbesserung der Zusammenarbeit mit anderen Genossenschaften und Stromlieferanten, eigene Elektro-Ladesäulen im Bereich der Mitgliedsgemeinden der NEW eG sowie den möglichen ersten Bau eines Wärmenetzes im Gemeindebereich Trabitz.

"Alles ist durchgerechnet. Wir gehen mit ihrem Geld nicht unsicher um", betonte Greim. Glücklich darüber sei man natürlich nicht, dass man das Geld "ohne etwas rausholen zu können", parken müsse.

"Totgeschwiegen" werde laut einem weiteren Redner die Problematik mit dem Photovoltaikpark bei Unterbruck, die direkt an der Bahnlinie angrenze und seit einem Jahr betriebsbereit sei. "Jedoch wurde bislang noch kein Kilowatt Strom geliefert. Das war absehbar für jeden, der weiß, dass man die Bahnlinie für die Kabellegung zur PV durchqueren muss." Er ärgerte sich zudem darüber, dass "gutes Ackerland kaputt gemacht" wurde, "der gute Grund" nun brach liege, die PV-Anlagen bislang nutzlos seien und zudem alterten.

Geschäftsführer Bernhard Schmidt zeigte sich deshalb ebenfalls verärgert. "Wir haben gemeinsam mit der Gemeinde Kastl in einem Aufwasch die Grabungen in mehreren Bereichen für unsere Leitungen und den Breitbandausbau vollzogen und dadurch auch Kosten gespart." Die Leitungen seien zwar in einem Graben, jedoch plante man damals, die Kabel für die PV-Anlage an der dortigen Brücke über der Bahnstrecke entlang verlegen zu dürfen. "Dies ist aus Bodenbeschaffenheitsgründen nicht genehmigt worden, und auch eine Spülbohrung ist durch den dortigen Sandsteinboden als nicht realisierbar anzusehen", so Schmidt. Derzeit werde eine Bohrung anvisiert. "Die Unterlagen sind nun seit einigen Wochen in München bei der Bahn. Wir warten jeden Tag auf die Genehmigungserteilung." Dann werde unter die erforderlichen 17 Meter unter der Bahnlinie hindurchgebohrt.

 
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