Wenn irgendwo auf der Welt ein Patient mit einem Röntgen- oder Angiografiesystem, einem Magnetresonanz- oder Computertomografen untersucht wird, geschieht dies häufig mit Technik aus Kemnath. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat sich den Oberpfälzer Standort von Siemens Healthineers angeschaut und bekam während seines knapp vierstündigen Besuchs tiefe Einblicke von Standortleiter Michael Braunreuther, Kaufmännischem Leiter Bernhard Rupprecht, Vertretern des Betriebsrats sowie weiteren leitenden Mitarbeitern vermittelt.
Den Bischof begleiteten Stadtpfarrer Thomas Kraus (Kemnath) sowie die Pfarrer Martin Besold (Pfarrei Erbendorf), Heribert Stretz (Pfarreiengemeinschaft Kastl-Waldeck), Edmund Prechtl (Pfarreiengemeinschaft Burkhardsreuth-Pressath-Schwarzenbach) sowie Pfarrvikar Justin Kishimbe (Pfarreiengemeinschaft Kulmain-Immenreuth).
Zunächst informierten die Siemens-Verantwortlichen über die Geschichte des Unternehmens seit der Gründung 1962, die Schwerpunktsetzungen sowie die weltweiten Aktivitäten. Demnach gilt der Kemnather Standort als einer der modernsten Fertigungsstätten für Komponenten und Produkte der Medizintechnik. Siemens habe sich entwickelt vom reinen Auftragsfertiger zum Kompetenzzentrum für Mechatronik im Bereich der Medizintechnik. "Neben der Innovation und Forschung, einem Protoypenbau, dem Mechanikcenter und der Montage liegt das Know-how der ganzen Produktionskette am Standort", so Braunreuther. Gefertigt werden etwa 1000 unterschiedliche Komponenten für die Medizintechnik auf knapp 40 000 Quadratmetern Fläche. Von weltweit etwa 60 000 Healthineers-Beschäftigten arbeiten gut 1200 in Kemnath, und hiervon etwa 140 in der Entwicklung. Bis 2025 sind in Kemnath Investitionen in Höhe von 60 Millionen Euro geplant, mindestens 50 Arbeitsplätze sollen neu entstehen.
Beim Rundgang bekam der Bischof fundierte Einblicke in die Bereiche Radiotherapie, 3D-Druck, Logistik und Entwicklung vermittelt. Vorgestellt wurden dabei auch Produkte, die sich noch in der Erforschungsphase befinden. In einem Round-Table-Gespräch wurden unter anderem die Themen Sonntagsarbeit, Vereinbarung von Familie und Beruf, Perspektiven für Jugendliche, Inklusion sowie die Veränderungen in der Arbeitswelt durch Corona angesprochen.
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