Landrat Roland Grillmeier lud am Freitag Ehrenamtliche des Landkreises Tirschenreuth in die Mehrzweckhalle Kemnath ein. Die Veranstaltung stand unter der Überschrift „Vernetzung ist wichtig“. „Wir alle sind wohl im Ehrenamt aufgewachsen“, sagte er. Ziel des Landkreises sei es, ehrenamtliches Engagement weiter zu unterstützen – mit guter Infrastruktur, Beratung, Anerkennung und nicht zuletzt auch mit Begegnungen wie an diesem Abend. Sein Dank galt allen Ehrenamtlichen für ihre Tätigkeit, zugleich auch Sarah Matzke von der Freiwilligenagentur im Landkreis und Christina Ponader vom Netzwerk Inklusion für das Sichtbarmachen von ehrenamtlichen Arbeiten.
Tobias Reiß, Vizepräsident des Bayerischen Landtags, betonte in seiner Rede, dass Ehrenamtliche die große Stärke in Gesellschaft, Dörfern und Städten seien. „Die Ehrenamtskarte ist ein Element des Dankes“, sagte Reiß und erinnerte an den früheren Staatssekretär Markus Sackmann, auf dessen Initiative die Ehrenamtskarte entstanden sei. Der Politiker räumte ein, dass man gerade im Bereich der Bürokratie sicherlich noch einiges „einsparen“ könne, um ehrenamtliches Engagement leichter zu machen. Kemnaths Bürgermeister Roman Schäffler betonte, dass man für ehrenamtliches Engagement gar nicht oft genug „Danke“ sagen könne. „Denn ohne Ehrenamt kann man vieles in der Kommune vergessen“, so Schäffler.
Etwa 22.000 ehrenamtlich engagierte Menschen gibt es im Landkreis Tirschenreuth, davon etwa 3000 Besitzerinnen und Besitzer einer Ehrenamtskarte, wie Sarah Matzke erläuterte. Die Bandbreite des Engagements sei enorm groß. Gleiches gelte auch für die Akzeptanzstellen der Karte im Landkreis. „Mittlerweile gibt es 51“, sagte Matzke. Das Angebot reicht von Rabatten beim Einkaufen über Nachlässe bei Eintritten in Bäder bis hin zu Vergünstigungen bei Dienstleistungen.
Theresia Kahl-Ernstberger aus Erbendorf ist eine der Ehrenamtlichen, die nach Kemnath gekommen war. Sie ist seit über zweieinhalb Jahrzehnten im Leitungsteam der Selbsthilfegruppe „Frauen nach Krebs“ tätig. „Ich möchte einfach anderen Frauen helfen. Denn man fällt in ein tiefes Loch“, sagte die Erbendorferin aus eigener Krankheitserfahrung.
Die 19-jährige Anna König aus Neusorg leitet unter anderem eine Ministrantenstunde in der Pfarreiengemeinschaft Neusorg-Pullenreuth, außerdem ist sie aktive Feuerwehrfrau bei der FFW Neusorg. „Ich mache es, weil es einfach Spaß macht“, sagt die angehende Erzieherin. Zur Veranstaltung sei sie sehr gerne gekommen: „Das ist ja auch eine gewisse Ehre, denn der persönliche Dank vom Landrat ist schon etwas Besonderes!“
Anwesend war auch Markus Hebekerl aus Bad Neualbenreuth: „Die Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit ist wichtig“, sagte der Ferienwohnungsvermieter, der einen entsprechenden Nachlass für Besitzerinnen und Besitzer einer Ehrenamtskarte gewährt. „Als wir gefragt wurden, ob wir das machen würden, haben wir nicht gezögert.“
Der Abend wurde vom Duo „Matilda“ musikalisch umrahmt, für das Kulinarische sorgte das Team von der KEMevent-GmbH. Darüber hinaus gab es für die Ehrenamtlichen noch ein kleines Geschenk: jeweils ein handbemaltes Aurora-Borealis-Glas.
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