Mit ihren humoristischen Versen in Oberpfälzer Dialekt strapazierte Anni Lautenbacher immer wieder die Lachmuskeln ihrer zahlreichen Zuhörer. "Wer hod heit zum Lacha no Zeit?", fragte sie. "Leit, döit's möinera lachn, geschimpft wird eh vül zu vül", forderte die Land- und Hausfrau aus Wunschenberg die Landfrauen auf, bevor sie ihr erstes Gedicht "Man hod nix mehr zum Lacha" vorlas.
Eine weitere Geschichte hatte sie der aussterbenden Spezies der Bäuerin gewidmet. "Es gibt noch einige tüchtige Exemplare, die auf jede Maschine steigen und Haus, Küche und Stall im Griff haben", wusste sie. "Für diese Power-Frauen is so a Tupperabend a Mordsevent." Männer entschieden sich zwar oft für eine Frau, doch bei manchen stünden Auto, Bulldog, Motorrad oder andere Maschinen an erster Stelle. Deshalb steht ihr Entschluss fest: "In meim nächstn Leben werd i a Mo." Zudem wirke ein Mann mit grauen Haaren sehr interessant, sein Bauch stehe ihm gut. Eine Frau mit Bauchansatz sei einfach nur fett.
Für jedes kleine Wehwehchen werde gleich eine Pille eingenommen. "Die Tabletten fürs ewige Leben wird's a bald gebn", vermutete sie. Zum Schießen waren auch ihre ersten Alkoholerfahrungen mit Wein, Schnaps und Sekt. Bei ihren "Wöi i as Radlfahrn glernt hob, hob i davor koa Laufrad, köin Roller und koi Kinderradl ghabt", erzählte sie. "I hob bloß des Radl von da Oma ghabt. Dös war wöi mitm Gwand: Do hod ma a eine wachsn hinna.
Manchmal komme sie sich vor wie ein Außerirdischer, weil sie kein Tatoo, kein Piercing und keine künstlichen Fingernägel habe. "Was ist denn bloß los mit den Leuten" fragte sie, "keiner ist mit sich zufrieden, alles, was er hat, muss sich ändern." Eine Mitschuld gibt sie dem Fernsehen. Grenzenlos dürfe da alles gezeigt werden, auch die größte Sauerei werde nicht verboten. "Hilfe, ich bin ein Fernsehzuschauer, holt mich hier raus" rief sie ihren Zuhörerinnen verzweifelt zu. Auch über die Klassentreffen, die Ratscherei und das Gerede "hintummi" machte sie sich lustig. "Bei jeder Rederei is a Blöder mit dabei", meinte die Wunschenbergerin. Zum Schluss verriet sie noch ihr Geheimrezept für eine gute Ehe: "Er sagt nix und i sog nix dazou." Ihre Zuhörerinnen waren begeistert von Lautenbachers Pointen. Immer wieder spendeten sie Beifall. Mit einem Blumengruß bedankte sich Andrea Zeitler bei ihr.
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