Kemnath.(luk) Daher stimmte der Stadtrat in seiner Sitzung für die Aufnahme in das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm Teil III - Stadtumbau West - für die Programmjahre 2019 bis 2022. Die Anmeldung und Beantragung der Mittel bei der Regierung muss bis 1. Dezember diesen Jahres erfolgen.
Für 2019 sind Maßnahmen für die Sanierung des Lenzbräu-Anwesens mit Umgestaltung in ein Bürgerhaus vorgesehen. Hier sind für kommendes Jahr eine Million Euro eingeplant, in den beiden darauffolgenden Fortschreibungsjahren jeweils 2,5 Millionen Euro. Die geschätzten Gesamtkosten von 6 Millionen Euro sind voraussichtlich komplett förderfähig. Dazu erklärt Bürgermeister Werner Nickl auf Nachfrage, dass im November das Schlussgutachten für das Einzeldenkmal hinsichtlich des Denkmalschutzes vorliegen wird. Dann werde man sehen, "was man belassen muss und was raus kann".
Beschlossen und genehmigt sei bereits der Abbruch des Sudhauses und eines Backsteingebäudes. Dafür sollen laut Nickl noch im diesem Jahr die Bagger in die Trautenbergstraße kommen. Nächstes Jahr gehe es dann in die konkrete Planung und "2020 hoffentlich in die Umsetzung".
Ebenfalls im vollen Umfang förderfähig ist die Neugestaltung des Einmündungsbereichs Bayreuther/Berndorfer Straße für 600 000 Euro. Dafür soll 2019 und 2020 jeweils die Hälfte ausgegeben werden. 50 000 Euro kosten Erstellung, Druck und Dokumentation zu "30 Jahre Städtebauförderung 1987-2017" in Kemnath. Auch dafür erwartet die Stadt Mittel in voller Höhe, ebenso für die 100 000 Euro teure museale Aufbereitung dieser Dokumentation als Dauerausstellung.
Als Kleinbeträge ausgewiesen sind 200 000 Euro für ein kommunales Förderprogramm für private Maßnahmen, 120 000 Euro als Sanierungsträgerhonorar und 80 000 Euro für städtebauliche Beratung, jeweils verteilt auf die Jahre bis 2022. Dabei sollen hiervon im kommenden Jahr 110 000 Euro benötigt werden.
Im Juni hatten Städte- und Regionalplaner Klaus Stiefler von RSP Architekten und Andreas Hacke von Geoplan dem Stadtrat ihren Endbericht zum Städtebaulichen Entwicklungs- und Einzelhandelskonzept (SEEK) vorgestellt. Beide hatte die Stadt vor zwei Jahren mit der Fortschreibung des Konzepts von 2004 beauftragt. Ihrem Bericht samt Dokumentation der Bürgerbeteiligung sowie der für die Handlungsfelder erarbeiteten Ergebnisse und Maßnahmen stimmte das Gremium zu.
Planungswettbewerb für Brauhausgelände
Mit aufgeführt bei der Bedarfsanmeldung für das Förderungsprogramm Stadtumbau West sind im kommenden Jahr 200 000 Euro für einen Ideenwettbewerb für das Brauhausgelände mit Umgebung (Sportplatz). Für diesen Posten hat die Stadt allerdings vorerst Zuschüsse ausgeklammert. Hier gebe es ein neues Förderprogramm zur Innenstadtentwicklung, das alle Planungsschritte durch ein oder mehrere Architekturbüros abdecke. Im Zuge einer sogenannten Mehrfachbeauftragung sollen sie angeschrieben und zur Teilnahme am Wettbewerb aufgerufen werden, erläutert Bürgermeister Werner Nickl.
Die teilnehmenden Architekten „bekommen für ihren Beitrag ein festes Honorar“, für die besten Vorschläge werde ein Preis ausgelobt. Ein Fachgremium, dem auch Stadträte angehören werden, entscheide schließlich, welcher Entwurf realisiert werde. Es könne aber auch sein, dass einzelne Teile aus mehreren Eingaben herangezogen werden, um daraus das Konzept zu erstellen, führt der Rathauschef aus. Das sei problemlos möglich, „da wir dann ja die Leistungen bereits eingekauft haben“.
Ob die Zuschüsse für den Ideenwettbewerb aus dem Städtebauförderungsprogramm oder dem für die Innenstadtentwicklung fließen werden, lässt Nickl noch offen. „Wir werden das mit den besseren Konditionen nehmen.“ (luk)
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