„Eine Organisation lebt und stirbt mit den Menschen“ ist eine der grundsätzlichen Prinzipien im Führungsstil von Susanne Horn. Die ehemalige Geschäftsführerin von Lammsbräu und Bischofshof sprach dazu bei der Veranstaltung „Ich bin gerne Chefin! Gründerinnen und Entscheiderinnen in der (Nord-)Oberpfalz“.
Dieses Format fand zum zweiten Mal im Coworking Space Kemnath statt. Dessen Geschäftsführer Thomas Völkl begrüßte die Teilnehmerinnen. Laut Dr. Bastian Vergnon, Projektleiter des Oberpfalz-Start-ups HUB, lebt diese Veranstaltung von einem starken Netzwerk aus zukünftigen und etablierten Chefinnen. Ihnen wollte Susanne Horn Dinge zeigen, die ihr als Führungskraft weitergeholfen haben. In ihrem Berufsleben machte sie unterschiedliche Erfahrungen: Bei ihrer ersten Arbeitsstelle waren Weiterentwicklung und -bildung von Mitarbeitern für den Chef kein Thema. Nach ihrem Wechsel zu einem Mittelständler fand sie dort jedoch eine Führungskraft, die bis heute als Mentor für sie fungiert. Nach einer Krankheitsvertretung als Chefin eines Gewerbeparks stand für sie fest: „Ich möchte Führungskraft werden.“
Diese Chance bekam sie 2008 beim Neumarkter Lammsbräu. Hier sollte sie das Familienunternehmen zwischen zwei Generationen weiterentwickeln. Da sie in den zwölf Jahren ihrer Tätigkeit Neuanfänge bei Strukturen und Mitarbeitern initiierte, sei das fast wie eine Gründung gewesen. Dabei verfolgte sie zwei Prinzipien: den Menschen die Wertschätzung geben, die sie verdienen, und mit ihnen eine klare Kommunikation pflegen. So entstand auch eine enorme Wertschätzung ihr gegenüber.
Diesem Stil blieb sie auch bei Bischofshof treu. Weil diese Brauerei kein Familienunternehmen ist, sondern der katholischen Kirche gehört, war hier ihre Kommunikation als Chefin anders geprägt. Hier war es ihr wichtig, die Leute auf Augenhöhe zu behandeln und damit Vertrauen in den neuen Führungsstil zu etablieren. Gleichzeitig tauschte sie Leute aus, die den neuen Weg nicht mitgehen wollten oder konnten.
Nach vier Jahren wechselte sie in den Bereich Corporate Social Responsibility beim Elektrotechnik-Konzern Dehn. Hier ist sie „keine Chefin“, kann sich aber den ihr wichtigen Themen Nachhaltigkeit und Organisationsentwicklung widmen. Konkret wurde es bei den anschließenden Fragen. Eine war, wie sie den Kulturwandel bei Lammsbräu initiiert habe. Ihr erster Schritt war „zu verstehen, was wir tun“. Nur so konnte sie die Unternehmenskultur und deren Kern erkennen und verändern. Dazu besuchte sie in Weihenstephan Vorlesungen zum Bierbrauen und begann mit den Mitarbeitern eine Wertediskussion.
Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe „Ich bin gerne Chefin!“ und den nächsten Vorträgen finden sich unter www.oth-aw.de/chefin oder bei Projektleiter Bastian Vergnon, Telefon 0961/382-1915, E-Mail b.vergnon[at]oth-aw[dot]de. Am 2. Mai spricht Patricia Knoll, Geschäftsführerin & Co-Founderin von Jobtrüffel über ihre Gründungserfahrungen. Infos und Anmeldungen im Coworking Kemnath oder unter www.coworking-kemnath.de.
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