Der CSU-Kreisverband Tirschenreuth hat in einer Online-Konferenz das Thema Krieg in der Ukraine mit Europapolitiker Manfred Weber erörtert. Besonders im Blickpunkt stand laut Pressemitteilung die Flüchtlingssituation. Landrat Roland Grillmeier berichtete von der Lage im Landkreis. Mehrere hundert Menschen sind demnach mittlerweile mit Bussen im Kloster Fockenfeld angekommen, wovon einige in Wohnungen vermittelt worden seien. Andere seien weitergereist. „Falls nötig werden wir zusätzlich zeitlich befristet Turnhallen umfunktionieren,“ so der Landrat. Wichtig sei, dass für die Flüchtlinge Wohnungen dauerhaft zur Verfügung stünden.
CSU-Kreistagsfraktionsvorsitzender Bernd Sommer aus Waldsassen forderte bei der Energiefrage pragmatisches Handeln. Weber meinte, dass alle zur Verfügung stehenden Ressourcen genutzt werden müssen, auch Kohle und Atomkraft. Die Ukraine sei zudem die Kornkammer Europas. Soja, Weizen und Sonnenblumen, unter anderem für die Futtermittelproduktion, kämen aus der Ukraine und aus Russland. Er forderte beispielsweise, die Flächenstilllegungen auszusetzen.
Für Christian Mitterbauer (Friedenfels), der beruflich Erfahrungen in Russland gesammelt hat, ist es wichtig, die Menschen nicht zu spalten. Man dürfe die russische Bevölkerung nicht für die Entscheidungen ihres Präsidenten verurteilen, mahnte er mit Blick auf viele russischstämmige Familien in Deutschland.
Der Falkenberger Bürgermeister Matthias Grundler forderte, auch Länder wie China oder die Türkei nicht aus den Augen zu verlieren. Man müsse die Zusammenarbeit unter den demokratischen Staaten stärken und die wirtschaftliche Abhängigkeit vermindern. Den Menschen müsse man sagen, dass der Wohlstand nicht grenzenlos weiter wachse. MdL Tobias Reiß meinte, dass auch im Landkreis Tirschenreuth als Aufsteigerregion bestehende Lieferketten und Märkte einbrechen können. „Mit den Folgen müssen wir uns beschäftigen, Alternativen und neue Wege erschließen“, so Reiß.
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