Woher kommt das Kemnather Leitungswasser? Wie wird es verarbeitet und kontrolliert? Diese und viele weitere Fragen stellten die Freien Wähler beim Besuch des Wasserwerks.
Einmal pro Jahr besuchen die Freien Wähler Kemnath eine "öffentliche Einrichtung" der Stadt. Nach Bauhof und Kindergarten stand in diesmal ein Besuch im Kemnather Wasserwerk an. Dessen Leiter Manfred Plannerer freute sich über den Besuch, würde er doch gerne die Anlage häufiger der Öffentlichkeit, besonders Schülern, vorstellen. "Unsere Kinder sollten wissen, wo ihr Trinkwasser herkommt." Die 2013 sanierte Anlage biete sich für Führungen an.
Wie Plannerer ausführte, kommt das Wasser aus dem Fichtelgebirge über unterschiedliche Bodenschichten im Wasserschutzgebiet Oberbruck an. Vier Tiefbrunnen pumpen in bis zu 145 Metern Tiefe das rund 9 Grad kalte Wasser nach oben. Es wird dann über einen Filterkessel aufbereitet. Nach Bedarf wird es dann gespeichert und zu den Endverbrauchern weitergefördert.
Seit der Sanierung wird das Wasser nicht nur über Filterkessel mit Kies und Glaskugeln gereinigt, sondern auch über einen Aktivkohlefilter. Mithilfe von Braunkohle und Infrarottechnologie können Triazine (chemische Verbindungen in Pflanzenschutzmitteln) herausgefiltert und Keime abgetötet werden. "Der häufig angesprochene Nitratwert ist in Kemnath noch in Ordnung", betonte Plannerer. Auf diesem Wert dürfe man sich allerdings nicht ausruhen. Das Gülle-Ausbringen sollte mit Maß und zu sinnvollen Zeiten erfolgen.
Leitungswasser ist das in Deutschland am strengsten überwachte Lebensmittel. Einmal im Monat nimmt Plannerer eine Messung beim Endverbraucher vor. Vierteljährlich werden die Brunnen kontrolliert und einmal im Jahr eine umfassende Untersuchung vorgenommen. Auf der Homepage der Stadt Kemnath kann die aktuelle Wasseranalyse heruntergeladen werden.
Am Ende der Führung erklärte Plannerer die Steuerung und Überwachung des Wasserwerks am Computer. Mit einem Programm kann er alles nach Bedarf regulieren, Wasserdruck, Temperatur, Füllstand der Filteranlage und noch vieles mehr kontrollieren. Diagramme geben Auskunft über den Wasserverbrauch. Feuerwehreinsätze und Wasserrohrbrüche können so erkannt werden.
Vorsitzender Hermann Schraml unterstrich die Wichtigkeit von sauberem Wasser. "Der Schutz unserer natürlichen Ressourcen, besonders eben auch Wasser, muss der Stadt und den Bürgerinnen und Bürgern etwas wert sein". Gemeinsam muss hier mehr getan werden. Er bedankte sich bei Manfred Plannerer für dessen Einsatz.
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