Kemnath
28.01.2020 - 11:57 Uhr

Pater Rupert Mayer ein mutiger Prediger

„In der Zeit des Nationalsozialismus’ gehörte Pater Rupert Mayer zum katholischen Widerstand“, betonte Stadtpfarrer Thomas Kraus (links, mit KAB-Vorsitzendem Peter Daschner). Bild: jzk
„In der Zeit des Nationalsozialismus’ gehörte Pater Rupert Mayer zum katholischen Widerstand“, betonte Stadtpfarrer Thomas Kraus (links, mit KAB-Vorsitzendem Peter Daschner).

Das Pfarrheim war bei der Monatsversammlung des KAB-Ortsverbandes gut gefüllt. Die Besucher wollten alle mehr erfahren über Pater Rupert Mayer, über den Stadtpfarrer Thomas Kraus auf Einladung des Vorsitzenden Peter Daschner eine filmische Dokumentation zeigte.

Der Jesuitenpater hatte sich im Ersten Weltkrieg als Militärseelsorger zur Verfügung gestellt. Weil Mayer 1916 einen Soldaten, den er bergen wollte, geschützt hatte und deshalb eine schwere Verwundung erlitt, wurde er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Jedoch musste ihm aufgrund der Verletzung das linke Bein amputiert werden.

Nach dem Krieg rief er in seinen Predigten die Menschen zur inneren Erneuerung auf. Er besuchte politische Veranstaltungen, auch solche kirchenfeindlicher Gruppen. Der Münchener Kardinal Michael von Faulhaber ernannte ihn 1921 zum Präses der Marianischen Männercongregation (MMC). Bereits in den 1920er Jahren erkannte Mayer die von den Nationalsozialisten ausgehende Gefahr. Nach deren Machtübernahme trat er entschieden für die Rechte der Kirche und für die Religionsfreiheit ein. Da er auch in seinen Predigten das Regime anprangerte, wurde er 1937 mit einem Redeverbot belegt. Als er das nicht befolgte, wurde er verhaftet und wegen Kanzelmissbrauchs verurteilt. 1938 kam er ins Konzentrationslager Sachsenhausen. Da sich sein Gesundheitszustand deutlich verschlechterte, wurde er im August 1940 im Kloster Ettal interniert. Dieses durfte er bis Kriegsende nicht mehr verlassen.

Im Mai 1945 kehrte Mayer nach München zurück. An Allerheiligen erlitt er während einer Predigt in der Kreuzkapelle der St.-Michaels-Kirche einen Schlaganfall und starb kurz darauf. Die Bestattung erfolgte auf dem Ordensfriedhof in Pullach. Nachdem unzählige Menschen sein Grab aufgesucht hatten, erfolgte am 23. Mai 1948 die Umbettung seiner sterblichen Überreste in die Unterkirche des Bürgersaals. Das Grab des "Apostels Münchens" wird bis heute von vielen Gläubigen aufgesucht.

1950 begann der Seligsprechungsprozess. Am 3. Mai 1987 erfolgte schließlich im Olympiastadion München die Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II..

"Pater Rupert Mayer ist ein Männerpatron", erklärte Thomas Kraus bei der anschließenden Diskussion. Vor seinem Segen beteten alle das Lieblingsgebet von Pater Mayer. Als neues Mitglied hieß Daschner Brigitta Lehner willkommen. Für die nächste Monatsversammlung am 19. Februar im Pfarrheim ist ein Hutzaabend geplant.

 
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